Handelsstreit:China kontert Trumps Strafzölle

Chinesische Frachtcontainer. (Foto: AP)
  • China hat auf die jüngsten Strafzölle der Trump-Regierung reagiert und Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden verhängt.
  • Das Land kann die Strafzölle der US-Seite nicht in gleichem Umfang kontern, weil es dafür zu wenig aus den USA importiert.

China antwortet auf die jüngsten Strafzölle der US-Regierung und verhängt Gegenzölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar. Sie sollen am 24. September in Kraft treten, teilte das Handelsministerium in Peking mit. An diesem Tag sollen auch die Zölle der US-Seite greifen.

Präsident Trump hatte zuvor Strafabgaben auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar verhängt und den Handelsstreit damit deutlich verschärft. Die neuen US-Zölle sollen in einer ersten Stufe zehn Prozent betragen, vom 1. Januar an schließlich 25 Prozent. Inzwischen sind etwa die Hälfte der US-Importe aus China von gültigen oder angedrohten Strafzöllen betroffen.

Chinas Reaktion fällt vergleichsweise verhalten aus. Die Zollsätze sollen zwischen fünf und zehn Prozent liegen, ursprünglich war von Zöllen zwischen fünf und 25 Prozent die Rede. Dass China nicht ebenfalls mit Zöllen im Wert von 200 Milliarden Dollar reagiert, hat einen einfachen Grund: Das Land importiert pro Jahr lediglich Produkte im Wert von 130 Milliarden Dollar aus den USA. Bisher hatte Peking auf US-Zölle stets mit Zöllen in gleichem Umfang reagiert.

Das Land behält sich dennoch vor, auf eine weitere Eskalation durch die US-Regierung zu reagieren. "Wenn die USA darauf bestehen, die Zölle noch weiter zu erhöhen, wird China entsprechend antworten", erklärte das chinesische Handelsministerium. Importe und Exporte können auch durch andere Maßnahmen als durch Zölle erschwert werden, Peking könnte etwa in China ansässigen US-Konzernen die Arbeit erschweren.

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