Handelsstreit:Europa kauft viel mehr Sojabohnen aus den USA

China: Arbeiter verladen Säcke mit Sojabohnen

Im Streit um den Handel zwischen den USA und der EU hält die EU ihre Zusage ein.

(Foto: dpa)

China hatte das US-Produkt mit Strafzöllen belegt, doch amerikanische Bauern konnten stattdessen mehr nach Europa exportieren. Donald Trump wird das gefallen.

Innerhalb kurzer Zeit sind die USA zum größten Soja-Lieferanten der EU aufgestiegen: In den zwölf Wochen von Juli bis Mitte September kamen Statistiken der EU-Kommission zufolge 52 Prozent der Sojaimporte aus den USA. In derselben Periode 2017 waren es nur 25 Prozent.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte US-Präsident Donald Trump im Juli versprochen, dass Europäer mehr Sojabohnen aus den USA kaufen würden. Damit wollte er den Handelsstreit deeskalieren. Ökonomen hatten Junckers Versprechen damals als clever bezeichnet - denn es war sowieso erwartet worden, dass Europäer mehr Sojabohnen aus den USA importieren. Zuvor hatte der wichtige Importstaat China Soja aus den USA mit Strafzöllen belegt. US-Bauern wollten daher ihre Produkte verstärkt nach Europa verkaufen, auch mit gesenkten Preisen. Der Weltpreis für Sojabohnen war gefallen, nachdem China die Zölle verhängt hatte.

Die erhöhten Importe aus den USA gingen vor allem zu Lasten von Paraguay und Brasilien. Ihre Marktanteile lag in der Vergleichsperiode 2017 noch wesentlich höher. Die EU importiert rund 35 Millionen Tonnen Sojabohnen pro Jahr. Diese werden vor allem für Tierfutter und für die Milchproduktion eingesetzt.

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