Süddeutsche Zeitung

Handelsstreit:Chinas Exporte sinken

Im November verzeichnet die Volksrepublik ein Minus, mit dem Experten nicht gerechnet hatten.

Vor dem Hintergrund des Handelskrieges mit den USA sind Chinas Ausfuhren im November um 1,1 Prozent unerwartet stark gefallen. Es war der vierte Monat in Folge, in dem Chinas Exporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig waren. Experten hatten eigentlich einen Zuwachs erwartet. Wie der chinesische Zoll mitteilte, brachen die Exporte in die USA besonders stark ein - um 12,5 Prozent. Die Importe aus den USA gingen sogar um 23,3 Prozent zurück. Das bilaterale Handelsvolumen verringerte sich um 15,2 Prozent. Die beiden größten Volkswirtschaften liefern sich seit mehr als einem Jahr einen erbitterten Handelskrieg, der die Ausfuhren Chinas bremst. Der Konflikt drosselt die wirtschaftliche Entwicklung in beiden Ländern und schwächt die Weltkonjunktur.

Unterdessen stellte US-Präsident Donald Trump Weltbank-Kredite für China in Frage. "Warum leiht die Weltbank China Geld? Wie kann das sein?", schrieb Trump auf Twitter. "China hat eine Menge Geld, und wenn sie keines haben, schaffen sie welches." In Chinas Staatsmedien hieß es dazu am Wochenende, der amerikanische Widerstand sei "absurd". Schließlich sei China weiter ein Entwicklungsland. Zu den Hauptaufgaben der Weltbank gehört die Bekämpfung der Armut in Entwicklungsländern durch Vergabe günstiger Kredite. Dieses Jahr fließen 1,4 Milliarden Dollar an China , weit weniger als 2017 mit 2,4 Milliarden. Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung Chinas könnte der Rückgang auch mit einem Wechsel an der Spitze der Weltbank zusammenhängen, deren Präsidenten traditionell von den USA gestellt werden. Der aktuelle Chef David Malpass wurde im April von Trump an die Spitze des Instituts befördert. Er gilt als Kritiker Chinas.

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SZ vom 09.12.2019 / dpa
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