Handelskonflikt:Trump versucht auf perfide Art, die EU zu sprengen

Die Deals des US-Präsidenten klingen im ersten Moment alternativlos. Doch wirklich alternativlos ist nur eins: die europäische Solidarität.

Kommentar von Cerstin Gammelin, Buenos Aires

Aus dem Handelsstreit zwischen den USA und Europa ist ein Handelskrieg geworden. Die Attacken des wütenden Präsidenten Donald Trump werden schärfer - so scharf, dass sie die Europäer vor eine Reifeprüfung stellen: Sie müssen beweisen, dass sie die Kunst, für die sie mal gelobt und mal gescholten werden, nämlich Interessen auszugleichen und Kompromisse zu finden, auch in unsicheren Zeiten beherrschen.

Trump versucht auf besonders perfide Art, den Block der EU-Staaten zu sprengen. Er bietet Deals an, die für einzelne Staaten alternativlos klingen. Wie den, Zölle auf Autos komplett abzuschaffen. Deutsche Fahrzeuge könnten weiter verkauft werden, das sicherte Arbeitsplätze und Steuern. Deutschland könnte jubeln, so fein aus der Sache herauszukommen. Allerdings nur, wenn Berlin den Denkfehler beginge, deutsche Interessen mit europäischen gleichzusetzen.

Die gute Nachricht ist, dass es danach nicht aussieht; die schlechte, dass damit noch nichts gewonnen ist. Die Europäer stehen vor einer extrem schwierigen Aufgabe: Sie müssen klären, wie sie gemeinsam die negativen Folgen der Zölle abfedern, die einzelne Mitglieder besonders treffen. Um es kurz zu machen: Was wirklich alternativlos ist im Kampf mit Donald Trump - das ist die europäische Solidarität.

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