Handel - Wiesbaden:Handelsverband warnt vor ständigen Rabattschlachten

Wiesbaden (dpa/lhe) - Der hessische Handelsverband warnt vor existenzbedrohenden Rabattschlachten unter Händlern. Es sei ein Armutszeugnis, dass Kaufanreize fast immer über den Preis gingen, sagte Verbandspräsident Jochen Ruths auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Man macht sich in einer Zeit das Leben schwer, in der es eigentlich gut läuft." Laut Handelsverband haben die Rabatte besonders im Textilhandel überhand genommen.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Der hessische Handelsverband warnt vor existenzbedrohenden Rabattschlachten unter Händlern. Es sei ein Armutszeugnis, dass Kaufanreize fast immer über den Preis gingen, sagte Verbandspräsident Jochen Ruths auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: "Man macht sich in einer Zeit das Leben schwer, in der es eigentlich gut läuft." Laut Handelsverband haben die Rabatte besonders im Textilhandel überhand genommen.

Bei Bekleidung würden bis zu 40 Prozent der Waren vergünstigt verkauft. Der Preis falle oft bereits nach wenigen Tagen. Die Margen für die Händler lägen preisbereinigt bei drei Prozent. Der harte Wettbewerb könnte laut dem Verband die Zahl der Bekleidungsfachgeschäfte in Hessen weiter verringern. Man gehe von einem Rückgang von bis zu 20 Prozent in den nächsten Jahren aus, sagte Geschäftsführer Michael Kullmann. Besonders gefährdet seien Händler mit kleiner Fläche.

Verbraucherschützer sehen die Rabattschlachten mit gemischten Gefühlen: "Es ist gut, wenn Kunden günstig einkaufen und ihr Haushaltsbugdet entlasten können", erklärte Ute Bitter von der Verbraucherzentrale Hessen. Doch die Rabatte seien teilweise unübersichtlich, zudem stelle sich auch die Frage nach Qualität und Nachhaltigkeit der Waren.

Der Handelsverband Hessen vertritt 7200 Unternehmen mit insgesamt 160 000 Beschäftigten.

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