Hamburg, Berlin und Leipzig:Bahn-Mitarbeiter beginnen mit Warnstreiks

Am frühen Morgen treten die ersten Mitarbeiter der Deutschen Bahn in Warnstreik. Nicht nur die Frühpendler in Hamburg, Berlin und Leipzig sind davon betroffen: In ganz Deutschland müssen Reisende heute mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

Bei der Deutschen Bahn haben am frühen Montagmorgen Warnstreiks begonnen. In Hamburg und Berlin legten zunächst rund 100 Bahn-Mitarbeiter ihre Arbeit nieder, wie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mitteilte. In Sachsen sollte es auf den Strecken Leipzig-Chemnitz und Leipzig-Werdau bis 6.00 Uhr keinen Zugverkehr geben; dort streikten Beschäftigte der Stellwerke. Reisende müssen sich bundesweit auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Vor allem Frühpendler könnten von den Streiks betroffen sein.

Wie die Deutsche Bahn auf ihrer Homepage informiert, werden die Streiks vor allem in der Zeit zwischen 6:00 und 8:00 Uhr erwartet. Die Nachrichtenagentur dpa meldet hingegen, die Bahn-Gewerkschaft - die zu den Warnstreiks aufgerufen hat - habe angekündigt, die Warnstreiks könnten bis in den Vormittag dauern.

"Weitere Aktionen in allen Regionen des Landes"

Bereits die ersten Arbeitsniederlegungen von Zugbereitstellern und Reinigungspersonal in Hamburg und Berlin werden laut Gewerkschaft zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr führen. "Das hat zur Folge, dass Züge aus Hamburg kommend später beziehungsweise nicht auf die Reise gehen. In Berlin hat es zur Folge, dass Züge ungereinigt auf die Reise gehen", sagte EVG-Sprecher Michael Klein. Klein kündigte für den Tagesverlauf weitere Warnstreiks in ganz Deutschland an: "Es wird weitere Aktionen geben in allen Regionen des Landes und es werden sich unterschiedliche Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen an diesen befristeten Warnstreiks beteiligen."

Die Gewerkschaft hatte bereits am Wochenende angekündigt, Stellwerke und Werkstätten zu bestreiken und Züge nicht fahrbereit zu machen. Hintergrund der Warnstreiks ist ein Tarifkonflikt. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Bahn hatte zuletzt Steigerungen von 2,4 Prozent zum 1. Mai 2013 und weiteren 2,0 Prozent zum 1. April 2014 angeboten. Außerdem will sie die betriebliche Altersvorsorge erhöhen und eine Einmalzahlung von 400 Euro gewähren. Am Montag sollen in Berlin die Tarifverhandlungen für die 130.000 Beschäftigten bei der Deutschen Bahn fortgesetzt werden.

Aktuelle Informationen über Fahrpläne

Sobald am Montagmorgen Ort, Umfang und Ausmaß der Aktionen erkennbar sind, will die Deutsche Bahn die Reisenden aktuell über Auswirkungen informieren. Details sind laut Bahn ab dann unter anderem erhältlich unter der Kunden-Hotline 01805 99 66 33 sowie in den Reisezentren der DB.

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