Halbleiter:Schwere Zeiten für Infinoen-Tochter

Qimonda, die Speicherchip-Tochter von Infineon, rutscht tiefer in die Krise. Im Dresdner Werk werden jetzt 600 Stellen gestrichen.

Der schwache Dollar und ein dauerhaft niedriger Weltmarktpreis für Speicherchips bereiten dem Vorstand von Qimonda schon länger Kopfschmerzen. Jetzt zieht das Management erstmals deutlich Konsequenzen. Die Infineon-Speicherchip-Tochter stellt die 200-Millimeter-Fertigung in Dresden ein.

Von dem Schritt seien insgesamt rund 600 Leiharbeiter bei Infineon und Qimonda betroffen, sagte ein Infineon-Sprecher am Freitag in München. Sie würden an die Zeitarbeitsfirmen zurückgegeben. Qimonda habe das bestehende Speicher-Lieferabkommen mit Infineon mit Wirkung zum 1. März 2008 gekündigt.

Geringere Auslastung

Der Rückzug habe eine geringere Auslastung zur Folge, die Personalanpassungen nötig mache. Infineon Dresden werde damit zu einem reinen Standort für Logik-Chips. Qimonda will sich weltweit auf die 300-Millimeter-Fertigung konzentrieren und so die Wettbewerbsfähigkeit stärken.

"Qimonda und Infineon prüfen, ob die notwendigen Personalanpassungen seitens Infineon durch einen Personaltransfer von Infineon Dresden zu Qimonda Dresden realisiert werden können", sagte der Chef von Infineon Dresden, Helmut Warnecke. Für die Zukunft des Standorts zeigte die Warnecke zuversichtlich.

"Wir haben den Standort als Kompetenzzentrum für Logikchips etabliert. Damit ist und bleibt Dresden ein wichtiger Fertigungsstandort für Infineon." Der Rückzug aus der Wafer-Produktion bedeute für den Standort den Abschluss der seit Jahren laufenden Umwandlung von einer Speicherfertigung hin zu einer Fabrik für Logikchips.

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