Gutes Geschäftsjahr 2006:Lufthansa trotzt Billigkonkurrenz

Die Lufthansa strebt in höhere Lagen: Nach einem guten Geschäftsjahr 2006 will sie beim operativen Gewinn spätestens im Jahr 2008 die Milliardengrenze übersteigen.

Jens Flottau

Nach einem starken Gewinnanstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr rechnet die Lufthansa auch im laufenden Jahr mit verbesserten Ergebnissen.

Gutes Geschäftsjahr 2006: Ein Jumbo-Jet der Lufthansa hebt am Frankfurter Flughafen ab. Auch bei den Ergebniszahlen strebt die Fluglinie in höhere Lagen.

Ein Jumbo-Jet der Lufthansa hebt am Frankfurter Flughafen ab. Auch bei den Ergebniszahlen strebt die Fluglinie in höhere Lagen.

(Foto: Foto: ddp)

Konzernchef Wolfgang Mayrhuber sagte bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt, spätestens 2008 wolle die Fluggesellschaft einen operativen Gewinn von einer Milliarde Euro erwirtschaften.

Die Lufthansa hatte es 2006 vor allem dem boomenden Passagiergeschäft mit einer Rekordzahl von 53,4 Millionen Fluggästen zu verdanken, dass der operative Gewinn um 46 Prozent auf 845 MillionenEuro gestiegen ist - deutlich schneller als der Umsatz (plus 9,9 Prozent auf 19,8Milliarden Euro).

Die Lufthansa Passage konnte dabei ihr Ergebnis mit 409 Millionen Euro mehr als verdreifachen. Damit hat es das Unternehmen geschafft, im Kerngeschäft trotz hoher Kerosinpreise und Billigflugkonkurrenz wieder deutlich besser abzuschneiden.

Profitable Tochtergesellschaften

In den vergangenen Jahren hatten andere Tochtergesellschaften wie Lufthansa Technik überproportional zu den Ergebnissen beigetragen.

Die Wartungsgesellschaft und Lufthansa Cargo mussten wegen Einmaleffekten leichte Gewinnrückgänge hinnehmen. ,,Wir haben die finanzielle Stärke, um jederzeit auch strategisch handlungsfähig zu sein'', sagte Finanzchef Stephan Gemkow.

Lufthansa trotzt Billigkonkurrenz

Mayrhuber machte deutlich, dass es keine Gespräche mit dem spanischen Konkurrenten Iberia gebe und Lufthansa derzeit auch nicht an einem Einstieg bei Alitalia interessiert sei. Er verwies auf die Allianz mit dem Iberia-Konkurrenten Spanair. ,,Wir haben uns das angeschaut, aber wir wären derzeit nicht in der Lage, das Unternehmen zu drehen'', so Mayrhuber im Hinblick auf Alitalia.

Die Erwartungen in Politik und Öffentlichkeit stünden gegen eine erfolgreiche Sanierung. Auch Star-Alliance-Partner Austrian Airlines habe betont, mit dem Osteuropageschäft eine Strategie der Eigenständigkeit zu fahren.

Wichtiger italienischer Markt

Eine große Übernahme oder Fusion sei vorerst nicht geplant. Mayrhuber betonte, wie wichtig der italienische Markt für Lufthansa sei. Bei der Konsolidierung sei es für das Unternehmen wichtig, dass Werte geschaffen werden.

Über den Entwurf eines liberalisierten Luftverkehrsmarktes zwischen den USA und der Europäischen Union sei er enttäuscht, der Vorschlag sei ,,ein Stück weg vom Optimum.'' Ein Binnenmarkt zwischen den beiden Handelsblöcken im Luftverkehr sei hingegen ,,wünschenswert.''

Der Entwurf eines Abkommens sieht vor, dass die Beschränkungen bei den Beteiligungsrechten weitgehend unverändert bleiben. Zudem sollen europäische Airlines weiter keine inneramerikanischen Verbindungen anbieten dürfen.

Der EU-Verkehrsministerrat will am 22.März darüber beraten. Vor allem der britische Verkehrsminister Douglas Alexander hat sich bereits kritisch geäußert.

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