Gucci-Familie:Gucci-Erbin: "Geld ist die Wurzel allen Übels"

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Patricia Gucci bei der Vorstellung ihres Buches auf der Frankfurter Buchmesse

(Foto: imago/Manfred Segerer)

Patricia Gucci, die Cousine des ermordeten Maurizio Gucci, spricht über die Last des berühmten Erbes - und erzählt, wie das viele Geld die Familie entzweit hat.

Von Charlotte Theile, Zürich

Moment mal. Ist das nicht...? Nein. Patrizia Gucci, die schwarze Witwe, die Gucci-Mörderin, schreibt sich anders und ist auch einige Jahre älter. Aber natürlich gibt es eine Verbindung: Die Gucci-Mörderin war mit Patricias Cousin verheiratet, 1995 wurde Maurizio Gucci auf offener Straße erschossen, seine Ex-Frau Patrizia kam als Auftraggeberin dieses Mordes 17 Jahre ins Gefängnis.

Es ist also verständlich, dass Patricia Gucci, Tochter des Firmenpatriarch Aldo Gucci, heute sagt "Geld ist die Wurzel allen Übels". In einem Zürcher Hotel hat sie mit der SZ über Geld gesprochen, und darüber, was das Vermögen mit ihrer Familie gemacht hat. Seit einigen Tagen ist Patricia Guccis Buch "In Guccis Namen" in deutscher Sprache auf dem Markt.

Gucci beschreibt darin ihre Familiengeschichte - beziehungsweise: die Affäre ihrer Eltern. Bevor ihr Vater ihre Mutter kennenlernte, hatte er bereits eine Familie gegründet. Er war über 50, ein erfolgreicher Geschäftsmann. Ihre Mutter war 32 Jahre jünger und als Assistentin im Gucci-Büro in Rom beschäftigt. War es sein Geld, das sie überzeugte? "Mein Vater umwarb meine Mutter mit Geschenken", sagt sie. "Das hat sie sicherlich beeindruckt. Viel wichtiger aber waren die Briefe, die er ihr schrieb."

Ihre Mutter, die damals 18-jährige Bruna Palombo und der mächtige Aldo Gucci werden ein Paar, Patricia bleibt ihr einziges Kind. Als junge Frau steigt sie ins Geschäft ihres Vaters ein. Nur wenige Jahre später stirbt der Vater. Und Patricia? Erbt alles.

Seither gibt es vor allem zwei Herausforderungen in ihrem Leben: Den Erwartungen ihres toten Vaters gerecht werden. Und: Ihre eigenen Kinder nicht allzu sehr verwöhnen. Vom Leben gelernt hat die 53-jährige seither vor allem eines: "Ich hatte mit vielen, vielen Anwälten zu tun. Ich kann Ihnen sagen: Scheidungsanwälte sind die schlimmsten."

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