Elektronik-Konzern:Grundig: Das unendliche Insolvenzverfahren

Grundig-Radio

Ein altes Radio von Grundig. Der Name stand einmal für die Ära des Wirtschaftswunders, aber das ist lange vorbei. 2003 stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag. Die Restarbeiten ziehen sich hin.

(Foto: Günther Reger)

Seit 18 Jahren läuft das Insolvenzverfahren, 2010 schien es bereits beendet. Doch dann stellte sich heraus, dass Grundig betrogen wurde. Nun können sich die Gläubiger über eine zusätzliche Millionen-Entschädigung freuen.

Von Uwe Ritzer, Nürnberg

Die Sache schien gelaufen, die Grundig AG endgültig Geschichte. Entsprechend erleichtert war Insolvenzverwalter Siegfried Beck im Herbst 2010, nachdem er die letzten 170 000 Quadratmeter der ehemals größten Fernseherfabrik Europas im Nürnberger Süden an den örtlichen Immobilienunternehmer Gerd Schmelzer verkauft hatte. "Wir sind durch", sagte Beck. Gewiss, da waren noch ein paar kleinere Restarbeiten zu erledigen, aber im Wesentlichen schien eine der spektakulärsten Pleiten der Nachkriegsgeschichte ab- und aufgearbeitet zu sein. Doch der Insolvenzverwalter täuschte sich - das Verfahren läuft völlig unerwartet bis heute. "Wir sind in einer Art dritten Halbzeit", sagt Siegfried Beck.

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