Grüne Geldanlagen:Warnung vor Greenwashing

Aufsicht sorgt sich um Fälle im Finanzsektor.

Die größere Aufmerksamkeit für Umweltschutz und Klimawandel bei Anlegern birgt nach Einschätzung von Europas Aufsichtsbehörden eine wachsende Gefahr für schöngefärbte Angebote. Die Bankenaufsicht EBA, die Versicherungsaufsicht EIOPA und die Wertpapieraufsicht ESMA legten am Donnerstag ihre jüngsten Analysen zu sogenanntem Greenwashing im Finanzsektor vor. "Das Ergebnis der quantitativen Analyse des Greenwashing-Phänomens zeigt einen deutlichen Anstieg der Gesamtzahl potenzieller Greenwashing-Fälle in allen Sektoren, auch bei EU-Banken", stellte die EBA fest. Unter Greenwashing versteht man, dass Firmen Produkte oder Dienstleistungen als umwelt- oder klimafreundlich vermarkten, obwohl diese es vielleicht gar nicht sind. Die EU-Kommission will mehr Geld in grüne Anlagen lenken. Bankberater und Versicherungsvermittler müssen daher inzwischen bei der Anlageberatung die Vorzüge der Kundschaft beim Thema Nachhaltigkeit abfragen. Bei der Geldanlage soll es nicht mehr nur um Renditechancen und Risiko gehen, sondern auch um Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung: Die Abkürzung ESG (englisch für: Environmental Social Governance) hat Einzug gehalten. "Die Daten der vergangenen Jahre in Bezug auf irreführende Kommunikation zu ESG-Themen zeigen einen deutlichen Anstieg der Gesamtzahl potenzieller Fälle von Greenwashing in allen Sektoren einschließlich der EU-Banken", schreibt die EBA.

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