Ground Zero:Zusammenprall am Ort des Schreckens

Der Wiederaufbau am Ground Zero gilt als Zeichen für die Unbesiegbarkeit Amerikas. Doch die Bauherren zerfleischen einander und gefährden so das Projekt. In Bildern.

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Ground Zero, Foto: AP

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Der Wiederaufbau am Ground Zero gilt als Zeichen für die Unbesiegbarkeit Amerikas. Doch die Bauherren zerfleischen einander und gefährden damit das ganze Projekt.

Auch achteinhalb Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ist Ground Zero nicht viel mehr als ein Zukunftstraum. Der Ort, an dem einst das imposante World Trade Center in den Himmel ragte, sieht immer noch aus wie eine Großbaustelle im Anfangsstadium. Dabei geht es um das Ansehen der Weltmacht Nummer eins, die mit dem Wiederaufbau ihre Unbesiegbarkeit demonstrieren wollte.

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Investor Larry Silverstein, Foto: AFP

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Besonders erbost über diesen Zustand ist der Investor Larry Silverstein (im Foto). Der Milliardär liefert sich seit Jahren einen erbitterten Streit mit der Hafenbehörde, der das Grundstück gehört. Die zwei Parteien geraten bei ihren Planungen über das weitere Vorgehen und die Finanzierung des Projektes immer wieder aneinander - die Bürokratie scheint unüberwindlich zu sein. Drei Bürotürme wollte der 78-Jährige ursprünglich auf dem 65.000 Quadratmeter großen Gelände bauen - einen weiteren Turm, den Freedom Tower, baut die Hafenbehörde selbst. Auch für die Errichtung eines Bahnhofs sowie der ganzen Infrastruktur trägt die Behörde die Verantwortung. Bereits vor zwei Jahren sollte alles fertig sein, mittlerweile ist auch der neue Termin 2012 nicht mehr zu halten. Am 12. März läuft nun eine Frist ab, bis zu der sich die beiden Parteien über die weiteren Schritte einig werden sollen. Platzt der Kompromiss, droht Silversteins Projekten vorerst der Stillstand.

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Demonstrierende Bauarbeiter am Ground Zero, Foto: AFP/Getty Images

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Um Bewegung in die Verhandlungen zu bringen, demonstrierten am 9. März 2010 sogar einige tausend Bauarbeiter am Ground Zero im Rahmen einer kämpferischen Mittagspause. Mit ihrer Aktion wollten sie erreichen, dass die Bauarbeiten fortgesetzt werden.

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Demonstrierende Bauarbeiter am Ground Zero, Foto: AFP

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Offiziell verpflichtete sich die Gewerkschaft der Bauarbeiter zur Neutralität. "Wir unterstützen keine der beiden Seiten oder beschuldigen irgend jemand", sagte Gary LaBarbera vom New Yorker Dachverband der Gewerkschaft zur New York Times.

Foto: Streikender Bauarbeiter am Ground Zero, AFP

Demonstrierende Bauarbeiter am Ground Zero, Foto: AFP

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In der politisch umstrittenen Angelegenheit liegen die Dinge allerdings nicht immer so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Denn ein ungenannter weiterer Gewerkschaftsfunktionär ließ über die Medien verlauten, dass Silverstein die Gewerkschaften zu der Protestaktion ermuntert habe, um Druck auf die Hafenbehörde auszuüben.

Foto: Streikende Bauarbeiter am Ground Zero, AFP

Ground Zero, Foto: AP

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Im Kern geht es bei der Auseinandersetzung ums Geld. Wegen der Finanzkrise sind die Banken bei der Kreditvergabe mittlerweile wesentlich vorsichtiger geworden. Silverstein ist auf die Hafenbehörde angewiesen; sie soll seine Kredite absichern. Die Behörde blockt allerdings ab - sie ist nicht bereit, den Privatinvestor mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen. Hinter dem ganzen Projekt steht außerdem ein wirtschaftliches Fragezeichen. Denn schon heute stehen im südlichen Manhattan zehn Prozent der Gewerbeimmobilien leer und Experten gehen davon aus, dass die Leerstandsquote weiter steigen wird. Immerhin wird inzwischen an zwei Türmen (einer davon im Bild) und dem geplanten Umsteigebahnhof gebaut. Die vorgesehene Gedenkstätte für die 3000 Todesopfer soll schon 2011 - zum zehnten Jahrestag des Anschlags - zumindest kurzfristig eröffnet werden.

Foto: AP Text: pak/tob/bgr

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