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Großinvestor soll Abschied vorbereiten:Abu Dhabi könnte bei Daimler aussteigen

Gerüchte über einen bevorstehenden Ausstieg des Hauptaktionärs sorgen für Aufregung bei Daimler: Will das Emirat Abu Dhabi seine Anteile an dem Autobauer verkaufen? Die Stuttgarter selbst wollen von einem Ende der Kooperation nichts wissen. Doch die Aktionäre sind beunruhigt.

Unruhe beim Autohersteller Daimler: Das Emirat Abu Dhabi könnte seinen Ausstieg beim Stuttgarter Konzern planen. Der Staatsfonds Aabar wolle sich aus der Daimler AG, dem Formel-1-Rennstall des Autokonzerns und auch aus dem gemeinsamen Investment beim Elektroautohersteller Tesla zurückziehen, berichtet das Manager Magazin. Auch die Nachrichtenagentur Reuters zitiert anonyme Quellen, die besagen, dass das Emirat den Ausstieg vorbereite.

Daimler selbst weiß nichts von einem bevorstehenden Ausstieg. "Wir haben keine Erkenntnisse, dass Aabar seinen Anteil an Daimler reduzieren will", sagte ein Sprecher. Es habe diesbezüglich keine Gespräche gegeben. "Es bleibt bei neun Prozent", sagte der Sprecher. Daimler und Aabar würden weiter zusammenarbeiten, auch in der Formel 1. Am Formel-1-Team von Mercedes ist der Staatsfonds mit 40 Prozent beteiligt.

Aabar hatte im März 2009 für rund zwei Milliarden Euro neun Prozent der Daimler-Papiere gekauft und zählt seither neben dem Golf-Emirat Kuwait und der US-Beteiligungsgesellschaft Blackrock zu den größten Aktionären des Unternehmens. Direkt hält der Staatsfonds derzeit zwar nur drei Prozent, hat aber über Finanzinstrumente Zugriff auf weitere sechs Prozent der Daimler-Papiere.

Die Reuters-Quellen sagen, der Ausstieg könne über Optionsgeschäfte abgewickelt werden. Der Chef des Fonds, Mohamed Al-Husseiny, erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Dow Jones, Marktspekulationen würden nicht kommentiert. Die Daimler-Aktie ist am Donnerstagnachmittag abgesackt.

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