Großbritannien:Königliches Gehalt

Royal Windsor Cup 2019

Die Queen hat gut lachen. Ihre Bezüge steigen.

(Foto: Steve Parsons/dpa)

Von Björn Finke

Königin Elizabeth II. kann sich bald über eine üppigere Apanage freuen, einen höheren Beitrag zum Lebensunterhalt. Das verdankt sie dem Geschick einer 55-jährigen Managerin, Alison Nimmo. Die Schottin ist die erste Frau, die den Crown Estate leitet, und sie wird im Dezember nach acht Jahren abtreten. Nun präsentierte sie für das abgelaufene Geschäftsjahr erneut einen Rekordgewinn, diesmal in Höhe von 343,5 Millionen Pfund. Der Crown Estate - zu Deutsch: Kronbesitz - ist eine milliardenschwere Immobilienholding aus London, der neben reichlich Wald und Feldern auch sehr teure Häuser in der Hauptstadt gehören, etwa große Teile der Einkaufsmeile Regent Street. Außerdem besitzt die Gesellschaft die berühmte Pferderennbahn Ascot, und sie ist für die wirtschaftliche Ausbeutung der Zwölf-Meilen-Zone vor den Küsten von England, Wales und Nordirland zuständig. Der Fonds verdient daher an Lizenzen für Offshore-Windparks.

Den Gewinn überweist die Holding an die britische Regierung, und diese schüttet ein Viertel davon zwei Jahre später an das Königshaus aus, als sogenannten Sovereign Grant. Mit diesem Geld soll die Queen ihre Dienstreisen, den Unterhalt der Gebäude und Teile des Royal Household finanzieren, also der mehr als Tausend Beschäftigten, die ihr beim Repräsentieren helfen. Für die Ausgaben der anderen Familienmitglieder gibt es eine zweite Immobilienholding mit Namen Duchy of Lancaster.

Offiziell ist die Queen qua Amt Eigentümerin des Crown Estate, aber sie kann auf das Management keinen Einfluss nehmen, geschweige denn, Teile des Kronbesitzes verkaufen. Schuld daran ist König George III. Der stimmte im Jahr 1760 zu, dass sämtliche Gewinne des Crown Estate an die Regierung fließen. Holdingchefin Nimmo sagte, hinter dem hohen Gewinn im vergangenen Jahr stünden gute Geschäfte mit Offshore-Windparks sowie die Londoner Häuser. Bei Immobilien außerhalb der Hauptstadt laufe es hingegen schlechter.

Insgesamt verfügt die Gesellschaft nun über ein Vermögen von 14,3 Milliarden Pfund. Im Januar wird der australische Manager Dan Labbad Nimmo als Vorstandsvorsitzender nachfolgen.

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