Großauftrag bei Airbus und Boeing:Lufthansa bestellt 60 neue Jets für die Langstrecke

Erfolgreicher Testflug des neuen Airbus A380, 2005

In der Langstrecken-Flotte der Lufthansa finden sich noch viele ältere Flugzeuge mit vier Triebwerken (hier ein Archivfoto der Boeing 747).

(Foto: dpa)

Die Flugzeugflotte der Lufthansa braucht dringend eine Auffrischung. Vor allem die Langstreckenjets vebrauchen relativ viel Kerosin und treiben die Kosten der Airline in die Höhe. Jetzt reagiert der Konzern - und berücksichtigt die zwei großen Flugzeughersteller gleichermaßen.

Beim größten Flugzeugauftrag in der Geschichte der Lufthansa werden die Hersteller Airbus und Boeing beide berücksichtigt. Die größte europäische Fluggesellschaft hat nach eigenen Angaben fast 60 Langstreckenjets bestellt. Angeschafft werden sollen demnach 34 Boeing 777-9X und 25 Airbus A350-900.

Die Flugzeuge sollen von 2016 bis 2025 ausgeliefert werden und vor allem ältere Maschinen mit höherem Spritverbrauch ersetzen. Den Gesamtwert der Investition bezifferte Lufthansa auf 14 Milliarden Euro nach Listenpreisen. Allerdings sind in der Luftfahrt massive Rabatte üblich.

Die Modernisierung der Flotte ist bei der Lufthansa überfällig, da die größte deutsche Fluggesellschaft unter seinen mehr als 100 Langstrecken-Fliegern noch viele ältere Jets mit vier Triebwerken hat, wie den Boeing-Jumbojet 747-400 oder den Airbus A340.

Der Trend in der Luftfahrt geht jedoch, selbst bei Ultralangstrecken, seit Jahren zu zweimotorigen Jets, weil sie im Unterhalt deutlich günstiger und mittlerweile auch genauso sicher sind wie Maschinen mit vier Triebwerken.

Hauptgrund für die Anschaffung der neuen Maschinen ist jedoch der um bis zu 25 Prozent niedrigere Spritverbrauch. Der Treibstoff, für den die Lufthansa allein in diesem Jahr sieben Milliarden Euro aufbringen muss, ist einer der größten Kostenposten für die Airlines. Bis zu einem Drittel aller Ausgaben entfallen darauf.

Die Lufthansa steckt derzeit in einem Umbauprozess. Wichtigster Bestandteil ist ein Sparporgamm namens Score, das unter anderem vorsieht, den Kurz- und Mittelstreckenverkehr außerhalb der großen Drehkreuze Frankfurt und München unter der Marke Germanwings zu bündeln.

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