Pödelwitz (dpa/sn) - Nach der endgültigen Rettung von Pödelwitz vor dem Braunkohletagebau ist die Zukunft des Dorfes im Landkreis Leipzig trotzdem weitgehend offen. Der Bergbaubetreiber Mibrag teilte auf Anfrage mit, dass nun zunächst neue Pläne für die Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft gemacht werden müssten. Der Mibrag gehören die meisten Häuser in Pödelwitz. Sie stehen seit Jahren leer.
Wenn keine Kohle mehr aus dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain geholt wird, muss die Landschaft umfassend rekultiviert werden. Wie das geschehen soll, werde mit der Stadt Groitzsch, zu der Pödelwitz gehört, und dem Landkreis Leipzig abgestimmt, teilt die Mibrag mit. Bevor das Konzept nicht stehe, könne nicht gesagt werden, was mit all den Pödelwitzer Häusern passiert.
Das Energieunternehmen ist der größte Immobilieneigentümer im Dorf. 80 Prozent der Grundstücke gehören der Mibrag. Sie hatte sie umsiedlungswilligen Einwohnern abgekauft. Danach verfielen die Häuser. Die verbliebenen Pödelwitzer kämpften für den Erhalt ihres Dorfes.
Am Donnerstag hatte das Wirtschaftsministerium bekannt gegeben, dass die Mibrag die Kohle unter Pödelwitz und im Groitzscher Dreieck nicht mehr abbauen wolle. Das sei das Ergebnis einer neuen Unternehmensplanung wegen des Kohleausstiegs in Deutschland. Auch die Ortschaft Obertitz bleibt erhalten.
Auch wenn die Dörfer nun stehen bleiben, rückt der Tagebau ihnen noch deutlich näher als bisher. Das Kraftwerk Lippendorf wird laut Kohleausstieg erst 2035 vom Netz gehen. Dort wird die Kohle aus dem Vereinigten Schleenhain verbrannt.
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