Griechischer Notenbankchef:"Die Europäer bekommen ihr Geld zurück"

Griechischer Notenbankchef: "Das Land ändert sich": Griechenlands Notenbankchef George Provopoulos zeigt sich zuversichtlich.

"Das Land ändert sich": Griechenlands Notenbankchef George Provopoulos zeigt sich zuversichtlich.

(Foto: AFP)

Fortschritte bei den Arbeitskosten, Reformen im Bankensektor, Ende der Kapitalflucht: Griechenlands Notenbankchef George Provopoulos verweist im Gespräch mit der SZ auf Fortschritte seines Landes bei der Bewältigung der Krise - und verspricht die Rückzahlung aller Hilfsgelder.

Der griechische Notenbankchef George Provopoulos verspricht die Rückzahlung aller Hilfen von 230 Milliarden Euro, die sein Land bekam: "Ich verstehe die Sorgen der europäischen Steuerzahler", sagte er der Süddeutschen Zeitung.

"Aber ich kann ihnen sagen: Dieses Mal will die Regierung liefern. Das Land ändert sich. Die Europäer bekommen ihr Geld zurück." Der 62-Jährige begründete dies so: "Die Griechen, auch die Politiker, haben eines verstanden: Das ist die letzte Chance für Griechenland."

Der Notenbankchef räumte ein, in der Vergangenheit seien Strukturreformen nicht vernünftig umgesetzt worden. "Das war ein großer Fehler". Er kritisierte auch: "Steuerflucht ist in allen Staaten ein Problem, aber in Griechenland ist sie besonders ausgeprägt."

Provopoulos verwies auf Fortschritte, die in dieser Form noch nicht öffentlich quantifiziert wurden. So werde Griechenland bis zum Ende dieses Jahr den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit von 32 Prozent bei den Arbeitskosten zwischen 2001 und 2009 komplett aufgeholt haben.

Auch habe das Land sein um konjunkturelle Einflüsse bereinigtes Defizit seit 2009 um 15 Prozentpunkte reduziert. "So etwas hat noch nie ein Land erreicht." Nach der Restrukturierung werde das Land bald nur noch drei Großbanken und wenige Kleininstitute haben statt 17 Banken wie vor einem Jahr. "Das Vertrauen kehrt zurück".

Seit 2010 hätten die Griechen 87 Milliarden Euro von ihren heimischen Bankkonten abgezogen hätten, ein Drittel der gesamten Einlagen. Seit Juni 2012 aber hätten sie 15 Milliarden Euro davon wieder eingezahlt.

Das komplette Interview lesen Sie in der Süddeutschen Zeitung vom 31. Januar 2013.

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