Greenpeace-Kampagne:Textil-Region verzichtet auf gefährliche Chemie

Mit der italienischen Provinz Prato hat sich erstmals eine Region der Detox-Kampagne angeschlossen, die Greenpeace 2011 gestartet hat. Die Firmen arbeiten auch für Luxusmarken wie Gucci und Dolce & Gabbana.

Von Elisabeth Dostert

Mit der italienischen Provinz Prato hat sich erstmals eine Region der Detox-Kampagne angeschlossen, die Greenpeace 2011 gestartet hat. Die Umweltaktivisten drängen Modehersteller dazu, sukzessive auf gefährliche Substanzen in der Produktion zu verzichten. Prato ist Greenpeace zufolge mit einem Auftragsvolumen von 2,5 Milliarden Euro jährlich der größte Textilstandort Europas. Die 20 Firmen, die die Vereinbarung unterzeichnet und auf ihrer Internetseite veröffentlich haben, arbeiten auch für Luxusmarken wie Gucci und Dolce & Gabbana, die sich laut Greenpeace bislang gegen die Kampagne sträuben. "Jetzt gibt es keine Ausrede mehr", sagt Greenpeace-Expertin Kirsten Brodde: "Wenn die Lieferanten das können, sollten es die Luxusmarken doch auch."

Bislang hatten sich 34 Konzerne, darunter H&M, Adidas und Burberry, dazu verpflichtet, bis 2020 gefährliche Chemikalien zu ersetzen. Etwa 400 Substanzen umfasst die Liste von Greenpeace, darunter Phthalate, sie werden häufig als Weichmacher in Kunststoffen eingesetzt, oder Schwermetalle. Rechtlich verbindlich ist die Vereinbarung mit Greenpeace für die Hersteller nicht. Sie veröffentlichen auf ihren Internetseiten die mit den Aktivisten vereinbarten Etappenziele, die jährlich überprüft werden. "Adidas beispielsweise", sagt Brodde, habe bislang die Ziele erfüllt, "Nike ist nicht im Plan." In einem ersten Schritt wollen die Prato-Firmen von Sommer an auf den Einsatz per- und polyflorierter Chemikalien verzichten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: