Alphabet:Google-Mutter macht 30 Prozent weniger Gewinn

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Eine EU-Strafe und der umkämpfte Online-Werbemarkt machen Google zu schaffen. (Foto: REUTERS)
  • Die Google-Mutter Alphabet macht zu Jahresbeginn deutlich weniger Gewinn.
  • Wichtigster Grund dafür ist eine Milliardenstrafe, die die EU gegen den Internetkonzern verhängte.
  • Doch auch das Werbegeschäft läuft schlechter als erwartet, weil die Konkurrenz aufholt.

Der Gewinn des Google-Mutterkonzerns Alphabet ist im ersten Quartal 2019 um fast 30 Prozent eingebrochen - auch, weil die EU eine Milliardenstrafe gegen den US-Konzern verhängte. Verglichen mit dem Vorjahreswert sank der Überschuss auf 6,7 Milliarden Dollar (etwa sechs Milliarden Euro), wie Alphabet in der Nacht zu Dienstag mitteilte.

Die EU-Kommission hatte im März zum dritten Mal eine hohe Strafe gegen Google verhängt. Der Konzern musste etwa 1,5 Milliarden Euro zahlen, weil er andere Anbieter im Geschäft mit Suchmaschinen-Werbung behinderte. Die Strafe hinterlässt nun deutliche Spuren in der Bilanz. Doch den Anlegern macht das weniger Sorgen als das schwächelnde Wachstum.

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Zwar legte der Umsatz um etwa 17 Prozent auf 36,3 Milliarden Dollar zu, doch er blieb damit weit unter den Erwartungen der Analysten. Das kam nicht gut an. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit kräftigen Kursverlusten und geriet zeitweise mit knapp sieben Prozent ins Minus. Google lieferte das schwächste Umsatzwachstum seit drei Jahren. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch bei 26 Prozent gelegen, im Vorquartal bei 22 Prozent.

Der Konkurrenzkampf wird härter

Der Konzern spürt den zunehmenden Konkurrenzkampf im Markt für Online-Anzeigen, wo seit einiger Zeit beispielsweise auch Amazon erfolgreicher wird. Zudem hatten auch andere Rivalen wie Facebook, Snap, zu dem die App Snapchat gehört, und Twitter zuletzt gut abgeschnitten. "Wir haben ein robustes Quartal geliefert, angeführt von mobiler Suche, Youtube und Cloud-Diensten", sagte Finanzchefin Ruth Porat.

Doch auch bei der Video-Tochter Youtube, deren Ergebnisse Alphabet nicht separat ausweist, gab es zuletzt einige Probleme. So stören sich einige Werbekunden am Umgang mit umstrittenen Inhalten, weshalb Analysten schon länger vor möglichen Einnahmeeinbußen warnten. In einer Konferenzschalte mit Analysten sagte Porat nach Vorlage der Quartalszahlen lediglich, dass mit verschiedenen Werbeformaten experimentiert werde, was zu Schwankungen bei den Erlösen führe.

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