Wegen seiner Geschäftspraktiken bei Online-Werbung droht Google nun auch Ärger in Großbritannien. „Wir haben vorläufig festgestellt, dass Google seine Marktmacht ausnutzt, um den Wettbewerb zu behindern, wenn es um die Anzeigen geht, die den Nutzern auf Webseiten angezeigt werden“, sagte Juliette Enser von der Kartellbehörde CMA. Dadurch würden Tausende britischer Verlage und Werbetreibende benachteiligt. Google wies den Vorwurf zurück. Die Programme des Konzerns unterstützten Inhalte-Anbieter dabei, ihre Produkte mithilfe von Werbung zu finanzieren, sagte Dan Taylor, der das Werbegeschäft des US-Konzerns verantwortet. Dank der Google-Technologie könnten Unternehmen jeder Größe neue Kunden erreichen. Online-Anzeigen steuern den Löwenanteil zu Umsatz und Gewinn des Mutterkonzerns Alphabet bei.
In den USA steht Google wegen seiner Werbetechnologie ebenfalls unter Druck. Das US-Justizministerium klagt unter anderem gegen die Verknüpfung der Programme für Verlage und Werbetreibende. Dadurch nehme der Konzern eine „privilegierte Position als Vermittler“ ein. Google wies diese Vorwürfe ebenfalls zurück. Sollte der Klage stattgegeben werden, droht dem Konzern die Zerschlagung. Auch die Europäische Union (EU) drängt auf den Zwangsverkauf von Geschäftsbereichen, weil das Unternehmen bei Internet-Suchanfragen die eigene Anzeigen-Technologie bevorzuge.