Süddeutsche Zeitung

GM und RHJ: Pläne mit Opel:Rückkauf ausgeschlossen

Verwirrspiel um Opel: Will General Motors die deutsche Tochter auf Dauer loswerden - oder am Ende doch nicht verkaufen? Um die Pläne des Autoherstellers gibt es wilde Gerüchte.

Verwirrung bei Opel: General Motors (GM) will den Autohersteller möglicherweise doch nicht verkaufen. "Die konservativen Kräfte bei GM wollen Opel nicht freigeben und mit allen Mitteln weiter im Konzern behalten", zitiert die Bild-Zeitung einen Insider. Wie die Zeitung berichtet, plant GM eine interne Opel-Sanierung auf Kosten der US-Steuerzahler. Noch vor wenigen Monaten hatte der US-Autokonzern Medienberichten zufolge sogar erwogen, die Mehrheit an Opel zu verschenken und lediglich Investitionszulagen zu fordern.

Jetzt kommt also die völlige Kehrtwende aus den USA. Zuvor hatte GM-Verhandlungsführer John Smith das verbesserte Angebot des kanadisch-österreichischen Autozulieferers Magna überraschend zurückgewiesen. Smith erklärte, die Magna-Offerte enthalte Forderungen zu Patentrechten und zum Russlandgeschäft von GM, die "einfach nicht umgesetzt werden können".

RHJ bevorzugt

GM bevorzuge im Bieterkampf um Opel klar das Angebot des belgischen Finanzinvestors RHJ International. Die Gewerkschaften und Teile der Politik befürchten, RHJ könne Opel nach einem übergangsweisen Einstieg wieder an GM zurückreichen.

Weiter enge Zusammenarbeit

Diesen Fall schloss Smith jedoch aus. Sollte Opel verkauft werden, bliebe es auch bei der Trennung von der deutschen Tochter: Der US-Konzern schließe eine spätere erneute Mehrheitsbeteiligung am deutschen Autobauer aus. "GM strebt nicht an, die Mehrheit an Opel wiederzugewinnen, von keinem potenziellen Investor", schrieb Smith in einem Blog seines Unternehmens.

Der US-Konzern setze aber unabhängig davon, wer den Zuschlag für die europäische Tochter erhält, weiter auf eine enge Zusammenarbeit. So will der Autobauer etwa auch weiterhin gemeinsame Plattformen für seine Autos weltweit nutzen, wie Smith schrieb.

Der GM-Chefunterhändler betonte zugleich, sein Konzern setze für den Unternehmensumbau bei Opel nicht auf Geld des US-Finanzministeriums. Entsprechende Presseberichte wies er zurück.

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