Chemie- und Agrarkonzern:Bayer gewinnt weitere Glyphosat-Klage in den USA

Das Bayer-Kreuz an der Fassade eines Werksgebäudes. (Foto: Oliver Berg/picture alliance/dpa)

Mit der Übernahme des Unkrautvernichter-Entwicklers Monsanto holte sich Bayer eine Klagewelle ins Haus, die das Unternehmen seit Jahren belastet. Endgültige Klärung könnte das höchste US-Gericht bringen.

Der Chemie- und Agrarkonzern Bayer hat in den USA erneut einen Rechtsstreit um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für sich entschieden. Eine Geschworenenjury im US-Bundesstaat Pennsylvania habe zugunsten von Bayer entschieden, heißt es vom Unternehmen.

Mit der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto hatte sich Bayer eine Klagewelle in den USA ins Haus geholt, die den Konzern seit Jahren schwer belastet. Die Rechtsstreitigkeiten haben viele Milliarden Euro gekostet. Mittlerweile hofft das Unternehmen auf eine Grundsatzentscheidung des Supreme Court, des höchsten Gerichts der USA. Falls diese zugunsten von Bayer ausfällt, könnte der Konzern das Thema perspektivisch als erledigt betrachten.

Die Vorwürfe gegen Glyphosat hat der Leverkusener Konzern stets zurückgewiesen. Behörden weltweit haben das Mittel als nicht krebserregend eingestuft. Jedoch bewertete die Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO das Herbizid 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“. Auf diese Einschätzung berufen sich die meisten Kläger.

In den vergangenen Monaten kamen mehrere US-Berufungsgerichte zu unterschiedlichen Einschätzungen darüber, ob amerikanisches Bundesrecht zu Warnhinweisen beim Verkauf von Unkrautvernichtern über dem Recht von Bundesstaaten steht. Einen großen Teil der bisherigen Einzelverfahren hat Bayer zwar gewonnen, aber auch hohe Strafen kassiert. Seit der Übernahme von Monsanto für 63 Milliarden Dollar im Juni 2018 ist der Bayer-Aktienkurs dramatisch eingebrochen.

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