Frauen in Führungspositionen:Zu still, zu laut, zu ehrgeizig

DEU, Deutschland, Baden-Württemberg, Walldorf, 28.01.2020: Europas größter Softwarehersteller SAP präsentiert seine Ges

Jennifer Morgan war die erste Chefin eines Dax-Konzerns, dass sie es nun schon bald wieder nicht mehr ist, ist kein gutes Zeichen.

(Foto: imago images/Arnulf Hettrich)

Der Abgang von Jennifer Morgan bei SAP zeigt, welche Doppelstandards in der deutschen Wirtschaft herrschen: Frauen können es quasi nicht richtig machen - egal wie qualifiziert sie sind.

Kommentar von Kathrin Werner

Alles ist immer nur ein Einzelfall. Die SAP-Chefin verliert ihr Amt nach gerade einmal einem halben Jahr - natürlich ist das ein Einzelfall. Und die Gründe sind immer die gleichen: Es hat irgendwie nicht gepasst, sie war einfach nicht gut genug. Sie war zu still und hat nicht gut genug verhandelt. Oder, im Gegenteil: Sie war zu laut und forderte zu viel. Die Kandidatin, die bei den Vorwahlen zur US-Präsidentschaft frühzeitig ausschied - auch sie war selbstverständlich ein Einzelfall. Elizabeth Warren war wahrscheinlich zu progressiv. Oder zu verkopft, zu kompliziert in der Kommunikation. Definitiv hat sie nicht genug gelächelt. In Umfragen gaben US-Wähler an, dass sie rein theoretisch ja bereit seien, für eine Frau zu stimmen - aber eben nicht für diese Frau. Seit Jahrzehnten sagen sie das über jede Frau, die zur Wahl steht.

Zur SZ-Startseite
Elisabeth Day

SZ PlusSZ MagazinElizabeth Day im Gespräch
:"Nur wenn man scheitert, wächst man auch"

Die britische Autorin Elizabeth Day hat einen Bestseller übers Scheitern geschrieben. Im Interview erklärt sie, warum es uns besser geht, wenn wir alle Erwartungen beiseiteschieben - und weshalb es uns stärker macht, auch mal etwas an die Wand zu fahren.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: