Diesmal hat es ihn erwischt. Der wortkarge Fischersohn, der so gern hinter den Kulissen des römischen Politikbetriebs die Regie führt, steht im Rampenlicht. Vor einem Monat landete Giancarlo Giorgetti auf dem unbequemsten Sessel der italienischen Hauptstadt. Und dort richten sich nun naturgemäß viele Augen auf den neuen Finanzminister der dauergefährdeten Schuldenrepublik. Früher folgte Giorgetti der Devise: "Wenn so viele im Angriff spielen und Tore schießen wollen, dann muss ja jemand im Mittelfeld stehen, und mir liegt das." So ging die bewährte Arbeitsteilung in seiner Partei: Lega-Chef Matteo Salvini stürmt als raubeiniger Populist übers Feld. Sein diskreter Vize Giorgetti sorgt im Maschinenraum der Macht dafür, dass der Ball zirkuliert.
Italien:Raus aus der Komfortzone
Italiens Finanzminister Giancarlo Giorgetti beerdigt mit einem erstaunlich umsichtigen Haushaltentwurf viele Wahlkampfversprechen der mit ihm regierenden Populisten. Über einen ungewöhnlichen Lega-Politiker.
Von Ulrike Sauer, Rom
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