Gewinne im dritten Quartal:Dax-Konzerne verdienen so viel wie nie

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  • Die wichtigsten deutschen Börsenunternehmen haben im dritten Quartal gemeinsam einen Gewinn von mehr als 27 Milliarden Euro eingefahren.
  • Sie profitierten unter anderem vom schwachen Euro.

17 Prozent mehr als im Jahr zuvor

Die wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland haben im dritten Quartal so viel verdient wie noch nie. Der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) der Dax -Konzerne stieg zwischen Juli und September auf einen Rekordwert von 27,7 Milliarden Euro, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) errechnet hat. Das sind 17 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Umsätze der 29 erfassten Unternehmen - Infineon hat noch keine Zahlen vorgelegt - kletterten um vier Prozent auf 308 Milliarden Euro. Dabei profitierten die Firmen vor allem vom Asien-Geschäft und vom sinkenden Kurs des Euro.

Am kräftigsten bauten Fresenius SE (plus 18 Prozent), Thyssen-Krupp (13 Prozent), Daimler und die Deutschen Börse (je 10 Prozent) ihre Erlöse aus. Den mit Abstand höchsten Umsatz erzielte Volkswagen (49 Milliarden Euro), gefolgt von Daimler (33 Milliarden) und Eon (25 Milliarden). Den höchsten operativen Gewinn fuhr Daimler mit 3,7 Milliarden Euro ein.

Umsatzwachstum in Asien und den USA

In Asien wuchsen die Umsätze der deutschen Großkonzerne im Quartal allein um elf Prozent, in den USA um acht Prozent. "Es sind nach wie vor die außereuropäischen Märkte, die maßgeblich zum Wachstum beitragen. Vor allem China wird - nicht nur für die Autoindustrie - immer wichtiger", sagte EY-Partner Thomas Harms. Deutschland falle dagegen als Antreiber für die Konjunktur aus, weil die Spannungen mit Russland zur Zurückhaltung bei Investitionen führten.

Für das vierte Quartal ist Harms daher skeptisch: Dann dürfte sich die abflauende Konjunktur auf die Umsätze und Gewinne auswirken. Nach Lufthansa, Adidas und Linde könnten in den kommenden Wochen weitere Firmen ihre Prognosen nach unten korrigieren, sagte der EY-Manager. Er erwarte aber nur eine kurze Flaute: "Ab dem kommenden Frühjahr dürfte die weltweite Nachfrage und damit auch die Konjunktur in Deutschland wieder anziehen - sofern es nicht zu einer weiteren Eskalation des Konflikts mit Russland kommt."

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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