Arbeitskampf:Lokführer streiken bundesweit

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer legt an diesem Morgen erneut den Bahnverkehr lahm. Der Warnstreik dauert von 8:30 bis 11:30 Uhr und gilt bundesweit - mit einer Ausnahme.

Bahnreisende müssen am Freitagmorgen bundesweit mit starken Verzögerungen rechnen: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat einen erneuten Warnstreik zwischen 8:30 und 11:30 Uhr angekündigt.

Train drivers of the GDL trade union display their strike flags at the main railway station of Cologne

Den ersten Warnstreik im laufenden Tarifstreik hielt die GDL am Dienstagmorgen ab.

(Foto: REUTERS)

Der Ausstand solle sowohl die Deutsche Bahn als auch die sechs großen privaten Bahnunternehmen treffen, teilte die GDL am Donnerstagabend mit.

Als einzige Ausnahme wurde die Berliner S-Bahn genannt, die ohnehin schon mit Problemen zu kämpfen hat. "Damit zeigen wir den Arbeitgebern die gelbe Karte für ihr perfides Spiel auf Zeit", sagte GDL-Chef Claus Weselsky.

Die DB und die Privatbahnen müssten ihr Angebot im Tarifstreit deutlich nachbessern, um weitere Warnstreiks zu vermeiden. Die GDL fordert einen Flächentarifvertrag für alle Lokführer in Deutschland.

Die Gewerkschaft will eine Lohnerhöhung um fünf Prozent auf dem Niveau des Marktführers DB, einheitliche Qualifizierungsstandards und Absicherung bei Berufsunfähigkeit, etwa nach dem Miterleben eines Suizids auf den Schienen.

Eine DB-Sprecherin bezeichnete den angekündigten Warnstreik als überflüssig. Ein zuverlässiger Verhandlungspartner sehe anders aus. "Statt weiter zu verhandeln treibt die GDL ihr Spiel zu Lasten der Kunden weiter." Der Ausstand sei eine Machtdemonstration und den Verantwortlichen offenbar wichtiger als eine ernsthafte Lösung für alle Lokführer.

Den ersten Warnstreik im laufenden Tarifstreik hatte die GDL am Dienstagmorgen abgehalten. Es kam während des zweistündigen Ausstands zu starken Einschränkungen des Bahnverkehrs.

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