Geschäftszahlen 2005:Boeing mit Gewinnschub

Noch im Frühjahr des vergangenen Jahres war Boeing in eine tiefe Führungskrise verstrickt. Inzwischen punktet der amerikanische Flugzeugkonzern gegen seinen europäischen Erzrivalen Airbus wieder mit vollen Auftragsbüchern.

Der Flugzeugbauer Boeing hat 2005 wegen deutlich besserer Ergebnisse seiner Verkehrsflugzeugsparte den Gewinn kräftig gesteigert.

Geschäftszahlen 2005: Hoffnungsträger für Boeing: Der Dreamliner.

Hoffnungsträger für Boeing: Der Dreamliner.

(Foto: Foto: AP)

Der nach dem europäischen Konkurrenten Airbus zweitgrößte Passagierflugzeughersteller der Welt will deshalb diese Sparte in den nächsten zwei Jahren weiter ausbauen.

Im abgelaufenen Jahr 2005 hat Boeing Aufträge für mehr als 1000 Flugzeuge erhalten. Der Jahresumsatz stieg um fünf Prozent auf 54,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn erhöhte sich um 37 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,15 Mrd. Euro). Dies teilte die Boeing Co am Mittwoch in Chicago mit. Der US-Konzern erhöhte seine Gewinnprognosen für 2006 und 2007 deutlich.

Rüstungsgeschäft ebenfalls verbessert

Das Rüstungsgeschäft des zweitgrößten US-Rüstungsunternehmens nach Lockheed Martin habe sich ebenfalls verbessert, doch seien hier nur relativ bescheidene Umsatzsteigerungen zu erwarten, hieß es.

Boeing-Konzernchef Jim McNerney will auf Wachstum und bessere Gewinnmargen setzen. Er wolle sich dabei auf das Kerngeschäft konzentrieren und Boeing mit einer Serie von Wachstums- und Produktivitätsinitiativen stärken.

Gewinnprognose erhöht

Für 2006 erwartet Boeing einen Gesamtumsatz von 60 Milliarden Dollar. Im kommenden Jahr sollen die Erlöse auf 63,5 bis 64,5 Milliarden Dollar steigen. Der Flugzeugbauer erhöhte seine Gewinnprognose für das laufende Jahr auf 3,25 bis 3,45 Dollar je Aktie gegenüber einer bisherigen Vorhersage von 3,10 bis 3,30 Dollar je Aktie. Boeing will 2007 dann 4,10 bis 4,30 Dollar je Aktie erwirtschaften.

Boeing mit Gewinnschub

Im Schlussquartal 2005 verdiente Boeing 460 Millionen Dollar (377 Mio Euro), 147 Prozent mehr als im Oktober-Dezember-Abschnitt 2004. Der Umsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar (11,6 Mrd Euro).

Boeing hatte zum Jahresende einen Rekordauftragsbestand von 202 Milliarden Dollar, ein Drittel mehr als Ende 2004. Dies beruhte auf einem Anstieg des Auftragsbestands bei der Verkehrsflugzeugsparte von 89 Prozent auf 124 Milliarden Dollar.

Gesamtaufträge für 1029 Maschinen

Boeing hatte im vergangenen Jahr Gesamtaufträge für 1029 Maschinen hereingeholt. Für das neue Vorzeigeflugzeug 787-Dreamliner, das noch in der Entwicklung ist, holte der Hersteller bislang Bestellungen über 379 Jets herein.

Im vergangenen Jahr lieferte Boeing 290 (285) Verkehrsflugzeuge aus, während der Erzrivale Airbus auf 378 Auslieferungen kam. Der US-Konzern setzte mit der Verkehrsflugzeugsparte 22,7 Milliarden Dollar um, angesichts des Flugzeugbooms waren es lediglich acht Prozent mehr als im Vorjahr. Der operative Gewinn erhöhte sich jedoch dank massiver Kostenersparnisse um 90 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar, mit weiter stark steigender Tendenz.

Boeing erwartet für 2006 die Auslieferung von 395 Maschinen. Airbus will in diesem Jahr auf über 400 Flugzeuge kommen. Der US- Konzern rechnet dann für 2007 insgesamt mit Auslieferungen von 440 bis 445 Flugzeugen. Dabei dürfte sich der Umsatz der Verkehrsflugzeugsparte des US-Konzerns im laufenden Jahr auf 27,5 Milliarden Dollar und 2007 auf 29,5 bis 30,5 Milliarden Dollar erhöhen.

Milliardenschwere Rüstungsaufträge

Die Rüstungssparte verbuchte 2005 einen Umsatz von 30,8 Milliarden Dollar, plus ein Prozent. Sie hatte zum Jahresende einen Auftragsbestand von 77,6 Milliarden Dollar. Boeing bietet Kampf- und andere Militärmaschinen wie die C-17 und die F/A-18, integrierte Rüstungssysteme und zahlreiche andere Rüstungsprodukte an. Der Rüstungsbereich war kürzlich auf drei Hauptsparten konzentriert worden. Sein Umsatz dürfte 2006 um zwei bis fünf Prozent auf etwa 31,5 Milliarden Dollar zulegen.

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