In der Fabrikhalle ist es dunkel. Beherrscht wird sie von einem riesigen Kessel, aus dem es faucht und tost. Im Deckel ist ein Loch, aus dem Flammen züngeln. Darüber hängt ein breiter Stab, dessen unteres Ende orange glüht. Diese Grafitelektrode wird nun langsam abgesenkt, rein in den Höllenkessel. Es knallt, der Fußboden vibriert, Funken sprühen meterhoch: In diesem sogenannten Elektrolichtbogenofen werden gerade 90 Tonnen Stahlschrott eingeschmolzen und zu recyceltem Stahl verwandelt. Elektroden erzeugen in dem Kessel einen Lichtbogen wie beim Schweißen, einen Blitz, und der kocht aus Schienen und Drähten, Gittern und Blechen eine 1650 Grad heiße Suppe.
StrompreiseDieses Stahlwerk setzt auf die neue Regierung
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Das Unternehmen Georgsmarienhütte ließ im Winter seinen Schmelzofen nur nachts und am Wochenende laufen – wegen der hohen Strompreise. Jetzt hoffen die Betreiber wieder.
Von Björn Finke, Georgsmarienhütte

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