General Motors:Gnadenfrist für Saab

Das Aus schien schon sicher, doch General Motors will mit der Entscheidung über das Schicksal von Saab noch warten. Der Grund: Es gibt neue potenzielle Käufer.

Der akut vom Aus bedrohte schwedische Autohersteller Saab kann möglicherweise bis Jahresende doch noch verkauft werden. General Motors (GM), der Mutterkonzern des schwedischen Unternehmens, will sich mit einer Entscheidung über das Schicksal seiner strauchelnden Tochter Zeit lassen, nachdem es neue potenzielle Käufer gibt.

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Für die Automarke Saab gibt es überraschend doch noch Hoffnung.

(Foto: Foto: ddp)

Medienberichten zufolge gehört der chinesische Autokonzern BAIC zu den Interessenten. BAIC war als Finanzier auch an einem in letzter Minute gescheiterten Übernahmeversuch durch die kleine schwedische Sportwagen-Firma Koenigsegg beteiligt. Ein weiteres Angebot liege durch die US-Unternehmen Merbanco und Renco vor. Neu als eigenständiger Bieter hinzukommen sei das niederländische Unternehmen Spyker Cars mit russischen Eignern.

Die Angebote würden bis Ende Dezember geprüft, teilte GM mit. Sollte es keine "angemessene Vereinbarung" geben, werde Saab geschlossen. Über die potenziellen Käufer gab GM nichts bekannt.

Ungewisse Zukunft

Auf dem zweitägigen Aufsichtsratstreffen in Detroit sollte über die Zukunft Saabs entschieden werden. Medien hatten schon das sichere Ende des Traditionsherstellers vermeldet.

Ende November hatte Koenigsegg sein Übernahmeangebot für Saab zurückgezogen. Die Zukunft von dessen 4500 Angestellten scheint damit ungewisser denn je. GM hat bereits mit dem Abverkauf der Lagerbestände begonnen und seinen Rückzug vorbereitet, was nur schwer wieder umzukehren sein dürfte.

Zudem sind die Absatzzahlen bei Saab zuletzt weiter eingebrochen. GM hatte während der eigenen Insolvenz angekündigt, den defizitären schwedischen Hersteller entweder verkaufen oder schließen zu wollen.

Mit höchster Spannung wurde die US-Entscheidung über das Schicksal des heimischen Autoherstellers Saab in Schweden erwartet. Vor der GM-Aufsichtsratssitzung erklärten Saab-Chef Jan Åke Jonsson und der Stockholmer Wirtschafts-Staatssekretär Jöran Hägglund, es gebe noch Hoffnung für das von Insolvenz bedrohte Unternehmen. Sie soltlen Recht behalten.

Jonsson war laut Wall Street Journal mit schwedischen Regierungsvertretern nach Detroit geflogen, um für den Erhalt der Marke zu argumentieren. Stockholm soll auch Kreditgarantien für den Fall des Erhalts der Marke anbieten.

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