Reden wir über Geld:„Frauenthemen werden wieder zum Gedöns“

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Astrid Siemes-Knoblich, die frühere Bürgermeisterin von Müllheim: „Frauen haben es heute wieder schwerer als vor zehn oder 15 Jahren.“ (Foto: Alexander Dietrich)

Als Bürgermeisterin von Müllheim verdiente sie weniger als ihr Vorgänger und ihr Nachfolger im Amt. Sie war die erste Beamtin Deutschlands, die dagegen klagte. Ein Gespräch mit Astrid Siemes-Knoblich über ihren Kampf für faire Bezahlung und darüber, wieso Männer die Zukunft des Landes gerade unter sich ausmachen.

Interview von Kerstin Bund und Kathrin Werner

Am 10. März 2021, dem Equal Pay Day, reichte die parteilose Ex-Bürgermeisterin Klage gegen die Stadt Müllheim bei Freiburg ein, weil diese ihren Vorgänger und ihren Nachfolger besser bezahlt hatte als sie. Zwei Jahre später musste die Stadt Astrid Siemes-Knoblich insgesamt gut 60 000 Euro nachzahlen. An diesem Freitag ist wieder Equal Pay Day, also jener Tag, bis zu dem Frauen seit Jahresbeginn rechnerisch zusätzlich arbeiten müssten, um das gleiche Gehalt zu bekommen wie Männer. Frauen verdienen hierzulande pro Stunde im Schnitt 16 Prozent weniger als Männer. Das liegt unter anderem daran, dass sie häufig in schlechter bezahlten Berufen arbeiten. Rechnet man solche verzerrenden Faktoren heraus, beträgt der Lohnunterschied bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie noch immer sechs Prozent. Das Interview mit Siemes-Knoblich, die wieder in ihrer Heimat im Rheinland lebt, findet per Videotelefonat statt.

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