Gender Pay Gap:Männer und Frauen nähern sich beim Gehalt etwas an

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Die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern wird ein wenig kleiner. Dabei könnte auch Corona eine Rolle gespielt haben.

Frauen haben in Deutschland auch im vergangenen Jahr durchschnittlich deutlich weniger verdient als Männer. Die Einkommenslücke, der so genannte Gender Pay Gap, sank im Vergleich zu 2019 um einen Punkt auf 18 Prozent, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Allerdings könnten sich dabei Sondereffekte wegen der verbreiteten Kurzarbeit in der Pandemie ausgewirkt haben. Frauen verdienten demnach im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 18,62 Euro brutto pro Stunde 4,16 Euro weniger als Männer, die 22,78 Euro bekamen. Im Vorjahr hatte die Differenz noch bei 4,28 Euro gelegen.

Mit 71 Prozent hat der größte Teil des Verdienstunterschieds zwischen Männern und Frauen nach wie vor strukturelle Gründe - etwa, weil Frauen häufiger in schlecht entlohnten Berufen tätig sind und seltener Führungspositionen erreichen. Außerdem arbeiten sie öfter in Teilzeit und in Minijobs. Laut Arbeitskräfteerhebung war 2019 in Deutschland fast jede zweite erwerbstätige Frau zwischen 20 bis 64 Jahren in Teilzeit tätig, unter den Männern betrug der Anteil nur neun Prozent. Der überwiegende Teil dieser Frauen gab als Hauptgrund die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen oder andere familiäre oder persönliche Verpflichtungen an.

Bei gleicher Tätigkeit und vergleichbarer Qualifikation verdienen Frauen im Schnitt noch sechs Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, so die Wiesbadener Statistiker. Hier lagen allerdings nur Werte für das Jahr 2018 vor.

In Bayern war die Lohnlücke noch größer als im Bundesschnitt. Hier verdienten Frauen durchschnittlich 22 Prozent weniger als Männer. Sie erhielten im Mittel einen Stundenlohn von 24,45 Euro, weibliche Beschäftigte nur 18,99 Euro, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Im Jahr 2019 habe der Gender Pay Gap in Bayern noch 23 Prozent betragen, 2010 sogar 26 Prozent.

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