Sparprogramm:Deutsche Bank streicht 2600 Stellen in Deutschland

Deutsche Bank

Das Logo der Deutschen Bank über einer Filiale in Frankfurt am Main.

(Foto: dpa)
  • Die Deutsche Bank wird künftig aller Voraussicht nach 2633 Vollzeitstellen in Deutschland abbauen - vor allem im Privatkundengeschäft.
  • Zusätzlich sollen 200 der insgesamt mehr als 700 Filialen geschlossen werden.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Mehr als ein Jahr ist es her, dass die Deutsche Bank einen umfangreichen Stellenabbau sowie Filialschließungen angekündigt hat. Jetzt gibt es Verhandlungsergebnisse: Der Stellenabbau bei der Deutschen Bank fällt demnach weniger hart aus als ursprünglich geplant.

Nach SZ-Informationen werden in Deutschland aller Vorausicht nach 2633 Vollzeitstellen abgebaut, ungefähr 625 Stellen weniger als ursprünglich avisiert. Außerdem sollen insgesamt 200 von insgesamt über 700 Filialen geschlossen werden, statt wie zwischenzeitlich - vermutlich aus verhandlungstaktischen Gründen avisiert - 235 Filialen. Nehmen Mitarbeiter ein Abfindungsangebot binnen vier Wochen an, sollen sie pauschal noch einmal 10 000 Euro zusätzlich erhalten.

Betriebsbedingte Kündigungen seien weiterhin zwar nicht ausgeschlossen, hieß es in informierten Kreisen, aber durch das deutsche Arbeitsrecht und die Struktur der Verträge praktisch sehr schwierig für den Arbeitgeber. Welche Filialen genau geschlossen werden, war am Mittwoch noch unklar. In Bankkreisen hieß es, eine Einigung zu sämtlichen den Details stünde kurz bevor.

Selbst der Chef sprach von Verhandlungen, die "furchtbar lang" dauerten

Die Ergebnisse zeigen, wie schwer sich die Deutsche Bank damit tut, ihre Kosten zu senken. Den umfangreichen Stellenabbau hatten Anshu Jain und Jürgen Fitschen, die Vorgänger von Deutsche-Bank-Chef John Cryan, vor über einem Jahr beschlossen. Dieser hatte aber an den Plänen festgehalten und stets betont, es sei eine seiner Hauptaufgaben, die hohen Kosten des Unternehmens zu senken.

Weltweit sollen rund 9000 der ungefähr 100 000 Arbeitsplätze wegfallen. Aber nur bei den Stellen in Deutschland müssen die Arbeitnehmer zustimmen. Hier ist vor allem das Privatkundengeschäft betroffen. Die Unsicherheit, wer am Ende gehen muss und welche Filialen geschlossen werden, belastete zuletzt die Stimmung vieler Mitarbeiter. Auch die Investoren erwarten in diesem Punkt Ergebnisse. Selbst Cryan hatte eingeräumt, die Verhandlungen hätten sich "furchtbar lang" hingezogen. Die Bank wollte sich nicht dazu äußern.

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