Eine Sommerparty in einem deutschen Vorort. Ein lauer Abend, die neuen Nachbarn schauen vorbei. Das erste Geplänkel ist erledigt, wo hat man vorher gewohnt, schön hier, tolles Outfit. Und dann: „Und, was verdienst du so?“ Zumindest auf einer deutschen Party herrscht jetzt: Stille. Es folgt: ein Husten, ein verschämtes Lachen vielleicht. Auf der gleichen Party wäre „Was machst du so?“ eine Standardgesprächseröffnungsfloskel. Heißt: Jeder fragt sofort, was man arbeitet. Aber niemand will über das reden, wofür man das – unter anderem – tut: Geld.
MeinungEinkommen:Warum alle über Geld reden müssen
Essay von Lea Hampel
Lesezeit: 7 Min.

Die Deutschen wissen gefühlt mehr über das Privat- oder Sexleben ihrer Nachbarn als über deren Kontostand. Das ist nicht nur albern, sondern schadet allen.
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