Gekenterter Säuretanker:BASF in der Bredouille

Ein BASF-Tanker macht dem Chemiekonzern jede Menge Ärger: Erst kenterte das mit Schwefelsäure beladende Schiff auf dem Rhein. Und jetzt behindert die daraufhin verhängte Fluss-Sperrung die Produktion.

Die Rheinsperrung nach der Havarie eines mit Schwefelsäure beladenen Tankers beeinträchtig die Produktion am BASF-Stammsitz in Ludwigshafen.

Rhein bleibt nach Havarie weiter gesperrt

Ein Schlepper (rechts) sichert bei St. Goarshausen auf dem Rhein das in der vergangenen Woche gekenterte Tankschiff Waldhof. Wegen des havarierten Tankers an der Loreley ist der Rhein mehrere Tage für die Schifffahrt komplett gesperrt.

(Foto: dapd)

In dem Werk müsse wegen Versorgungsengpässen bei Rohstoffen für einzelne Substanzen die Fertigung heruntergefahren werden, erklärte der Chemieriese.

Für BASF ist der Rhein ein wichtiger Weg für die Versorgung des Stammwerks mit Rohstoffen und den Transport von Stoffen Richtung Nordsee. Die Versorgungssituation für Ludwigshafen variiere je nach Rohstoff, erklärte der Konzern. Für viele wichtige Substanzen sei sie derzeit noch gesichert. "Bei bestimmten Einsatzstoffen gibt es jedoch zurzeit Versorgungsengpässe und damit auch temporäre Anpassungen von Produktionskapazitäten."

Zwei Besatzungsmitglieder vermisst

Auf dem Rhein war vor rund einer Woche ein Tankschiff mit 2400 Tonnen Schwefelsäure von BASF an Bord gekentert. Nach dem Unglück in unmittelbarer Nähe der Loreley war der Fluss für den regulären Schiffverkehr gesperrt worden. Zwei der vier Besatzungsmitglieder wurden gerettet, die übrigen zwei werden noch vermisst.

Das Schiff war auf dem Weg von BASF in Ludwigshafen nach Antwerpen. BASF hatte daraufhin Transporte vom Rhein auf die Schiene oder Straße verlagert und für die Versorgung seines Stammwerks auch auf Vorräte zurückgegriffen. "Auch bei der Versorgung unserer Kunden verlagern wir Transporte vom Rhein auf die Schiene oder bei eiligen Lieferungen auf die Straße", erklärte BASF.

Bei einzelnen Produkten komme es derzeit zu Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen. Der Konzern habe seine Kunden frühzeitig informiert und arbeite an Lösungen.

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