Geburtsmonate der Chefs:Frühjahr hui, Sommer pfui

Hat der Geburtsmonat Einfluss auf den späteren Beruf? Ja, meinen Forscher in den USA. Unter den Firmenchefs in den USA seien jedenfalls auffällig wenig Personen, die im Juni oder Juli geboren seien. Günstiger sei hingegen der April.

Welche Eigenschaften braucht ein guter Chef? Man kennt die anstrengenden Floskeln: Durchsetzungsfähig soll er sein, entscheidungsstark, sozial kompetent. Und wenn er als Schwäche dann noch "Ungeduld" nennt - umso besser.

Nun aber glauben US-Forscher noch ein weiteres Merkmal identifiziert zu haben: den Geburtsmonat. Diejenigen, die im Juni oder Juli zur Welt gekommen seien, hätten die geringsten Chancen hätten, zum Unternehmenschef aufzusteigen, heißt es in einer Studie, über die das Wall Street Journal berichtet. Beste Aussichten hätten dagegen Menschen, die im März oder April zur Welt geboren seien.

Die Forscher haben den Angaben zufolge 375 Personen überprüft, die zwischen 1992 und 2009 Vorstandschefs von im Aktienindex S&P500 vertretenen Unternehmen waren. Nur 6,1 Prozent hatten ihren Geburtstag im Juni, 5,9 Prozent im Juli. Beide Werte liegen weit unter dem zu erwartenden Durchschnitt, der - unterstellt man eine Gleichverteilung der Geburtstage über alle Monate - bei 8,3 Prozent läge.

Geburtstage in Frühjahr kamen unter den Chefs dagegen wesentlich häufiger vor: Die März-Bosse waren mit 12,5 Prozent und die April-CEOs mit 10,7 Prozent in der Stichprobe vertreten.

Dass Monate Juni und Juli unterrepräsentiert sind, liegt allerdings nicht an der schlechten genetischen Ausstattung der Sommerkinder oder an der intelleigenzfördernden Wirkung der Frühjahrssonne, sondern an den Aufnahmemodalitäten der US-Kindergärten, wie die Verfasser der Studie argumentieren. Weil der Stichtag für die Aufnahme generell in den Herbst gelegt wird, seien die Kinder, die im Sommer geboren wurden, gewöhnlich die jüngsten in ihrer Altersstufe.

Früher geborene Kinder Kinder, also die März- und April-Babys, lieferten in der Tendenz bessere Leistungen als die jüngere Konkurrenz. Die Untersuchung ergab, dass die Älteren teilweise früher lesen konnten und eher in Kurse für Fortgeschrittene eingestuft wurden. Im Alter von vier oder fünf Jahren können schon wenige Monate einen großen Unterschied bei der intellektuellen Entwicklung ausmachen, heißt es in dem Bericht.

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