GDL: Streik der Lokomotivführer:Stillstand auf der Schiene

Chaos bei der Bahn: Sechs Stunden lang blockierten die Lokführer mit einem Streik am Donnerstagmorgen den Schienenverkehr. Pendler und Reisende brauchten viel Geduld. Die Ereignisse in Bildern.

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Streik der Lokfuehrer

Quelle: dapd

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Chaos bei der Bahn: Sechs Stunden lang blockierten die Lokführer mit einem Streik am Donnerstagmorgen den Schienenverkehr. Pendler und Reisende brauchten viel Geduld. Die Ereignisse in Bildern.

Mit einem sechsstündigen Streik legte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Donnerstagmorgen den Personenverkehr lahm. Der Ausstand begann um vier Uhr morgens und beeinträchtigte bundesweit den Schienenverkehr.

München S-Bahn Mitten in ...

Quelle: Tobias Hase/dpa

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Vor allem Pendler mussten viel Geduld aufbringen. Am stärksten betroffen waren die S-Bahnen in Berlin, Hannover, München, Frankfurt am Main, Nürnberg und Stuttgart sowie die S-Bahn Rhein/Neckar.

Lokführerstreik - Frankfurt/Main

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Auch im Regionalverkehr kam es bundesweit zu Behinderungen, teilte die Bahn mit.

Lokführerstreik - Güterbahnhof Maschen

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Den Güterverkehr hatte es schon am Mittwochabend getroffen. Von 20 Uhr bis 10 Uhr am Donnerstagmorgen standen Güterzüge still. Mehr als 500 Lokführer hätten sich an der Arbeitsniederlegung beteiligt, sagte der stellvertretende GDL-Chef Norbert Quitter. "Weit über 600 Züge" seien betroffen gewesen.

Als Schwerpunkt des Streiks im Güterverkehr nannte ein Sprecher der GDL den Raum Halle/Saale in Ostdeutschland. Aber auch auf dem größten europäischen Rangierbahnhof in Maschen bei Hamburg, hier im Bild zu sehen, kam es zum Stillstand.

Streik der Lokomotivfuehrer

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GDL-Chef Claus Weselsky bat die Reisenden um Verständnis. Es sei eine "harte Tarifauseinandersetzung", bei der sieben Monate Verhandlungen kein Ergebnis gebracht hätten. Die Arbeitgeber würden sich nicht bewegen. "Deswegen müssen wir zum letzten Mittel, zum Streik greifen", so Weselsky.

Lokführerstreik - Berlin

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"Wer uns kennt, weiß, dass wir sehr weit gehen können. Aber das wollen wir eigentlich nicht, denn wir wollen Verhandlungen", sagte Weselsky.

GDL-Chef erwartet bei Urabstimmung breite Zustimmung

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Bereits in den vergangenen Wochen hatte es im Personenverkehr drei Warnstreiks seitens der Gewerkschaft gegeben. Es folgte eine Urabstimmung über unbefristeten Streik, der von einer großen Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder befürwortet wird.

92 Prozent der GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn und 96 Prozent bei den Privatbahnen sprachen sich für unbefristete Streiks aus. Laut der Gewerkschaft haben sich 81 Prozent der Mitglieder an der Urabstimmung beteiligt.

Lokführerstreik - Berlin

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Die GDL will mit den Streiks einen einheitlichen Tariflohn durchsetzen. Er soll für die Beschäftigten bei der Deutschen Bahn und ihren Privat-Konkurrenten gleich sein und fünf Prozent über dem derzeitigen Bahn-Niveau liegen. Die Privaten zahlen bisher deutlich weniger als die Deutsche Bahn. In der GDL sind rund 26.000 Lokführer organisiert.

Jahresrückblick 2010 - Margot Käßmann

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Währenddessen hat der Fahrgastverband "Pro Bahn" gefordert, die ehemalige EKD-Vorsitzende Margot Käßmann als Mediatorin einzusetzen. "Frau Käßmann wäre sicherlich jemand von einer hohen Integrität", sagte der Verbandsvorsitzende Karl-Peter Naumann dem Sender MDR Info. Er glaube nicht, dass das ohne einen Vermittler funktioniere, sagte Naumann nach einem Treffen mit Bahn-Chef Rüdiger Grube. Beide Seiten würden sich sehr unversöhnlich gegenüber stehen.

Naumann zeigte sich verständnisvoll für die Anliegen der Lokführer, lehnte aber die gewählte Streikform ab. Für die Kunden sei das inakzeptabel. "Letztlich kann man sogar sagen, sie werden als Geiseln genommen", so Naumann.

Peter Struck soll im Bahn-Tarifstreit schlichten

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Der SPD-Politiker Peter Struck hat sich selbst als Schlichter angeboten. Er hatte schon im Januar die Einigung im Nahverkehr vermittelt. Die GDL lehnte dies aber ab. Struck habe sich im Tarifkonflikt 2007/2008 auf die Seite der Bahn gestellt. Prinzipiell sei eine Schlichtung aber "zu gegebener Zeit" möglich, so die GDL.

Lokführerstreik - Stuttgart

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Um zehn Uhr war der Streik vorbei. Die große Beteiligung am Streik habe gezeigt, dass die Lokführer den Tarifvertrag "wollen und auch brauchen", sagte GDL-Vize Norbert Quitter. Zu weiteren Streiks wollte er sich nicht äußern. "Das hängt ausschließlich von der Arbeitgeberseite ab", sagt Quitter.

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