Süddeutsche Zeitung

Gastgewerbe - Neuss:Dehoga fordert rasche Auszahlung und Fortsetzung der Hilfen

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Neuss (dpa/lnw) - Das angeschlagene Gastgewerbe in Nordrhein-Westfalen pocht auf die rasche Auszahlung staatlicher Corona-Hilfen. Zudem fordern Hoteliers und Wirte verlässliche Perspektiven, um ihre Betriebe im kommenden Jahr am Leben halten zu können. "Wir brauchen die Entschädigung - am besten gestern", erklärte Bernd Niemeier, Präsident vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) NRW, am Montag in Neuss. Viele Unternehmer stünden mit leeren Händen da - Rücklagen seien häufig nicht mehr vorhanden, Kosten etwa für die Pacht liefen weiter.

Bis weit ins nächste Jahr hinein werde es kein normales Geschäft geben, sagte Achim Schloemer, Vorsitzender des Vorstands von Tourismus NRW. Aktuell hangele sich eine beschäftigungsintensive Branche von Monat zu Monat. "Die Betriebe brauchen eine Perspektive - mindestens für das erste Halbjahr. Ohne ein planbares Frühjahrsgeschäft und stabile Hilfen gleichzeitig steht der Tourismus 2021 vor dem Aus", warnte Schloemer. In Nordrhein-Westfalen seien 650 000 Jobs direkt oder indirekt vom Tourismus abhängig.

Niemeier verwies darauf, dass die Geschäfte wegen der Pandemie ohnehin schon schlecht liefen, also auch ohne die im November geltenden Öffnungsverbote: Nach einer Umfrage unter Verbandsmitgliedern in NRW brach das Geschäft der Restaurants und Hotels im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp die Hälfte ein. Die Branche befinde sich in einer "wirtschaftlich katastrophalen Situation".

Mit Blick auf die erwartete Fortsetzung der Corona-Maßnahmen im Dezember fordert Nordrhein-Westfalens Gastgewerbe weitere staatliche Hilfen. Seit Monatsbeginn sind Restaurants geschlossen, die Betreiber bekommen deswegen 75 Prozent des Umsatzes im Vorjahresmonat. "Wenn wir dieses Sonderopfer für die gesamte Gesellschaft weiterhin erbringen müssen, dann mit einem angemessenen Ausgleich", sagte Niemeier.

Nicht nur Gaststätten, auch Hotels sind bezugsberechtigt für die Novemberhilfen. Die Hotels dürfen zwar weiterhin Geschäftsreisende beherbergen. Deren Zahl ist aber geschrumpft, weil es kaum noch Kongresse, Messen und andere Business-Veranstaltungen gibt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201123-99-433388
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Direkt aus dem dpa-Newskanal