Gaspreise:Stiftung Warentest kritisiert Tricks der Vergleichsportale

Mit einem Wechsel des Gasversorgers können Verbraucher viel Geld sparen. Vergleichsportale sollen helfen, den passenden Anbieter zu finden. Stattdessen führen sie oft in die Irre, moniert die Stiftung Warentest.

  • Vergleichsportale für Gastarife liefern zwar richtige, oft aber keine verbraucherfreundlichen Ergebnisse. Das ergibt eine Untersuchung der Stiftung Warentest.
  • Keines der getesteten Portale schneidet mit "gut" ab.

Fünf Gastarifrechner im Test

Die Stiftung Warentest hat fünf deutsche Gastarifrechner verglichen und daraufhin getestet, wie verbraucherfreundlich ihre Ergebnisse ausfallen. Zu den getesteten Portalen gehören: Check24, Verivox, Haus-Pilot, Toptarif und Prizewize. Die Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass die Serviceseiten In der Regel zwar richtige Daten liefern - allerdings seien die gelisteten Suchergebnisse nicht immer auch die verbraucherfreundlichsten. Dementsprechend mäßig fallen die Bewertungen aus: Check24, Verivox und Haus-Pilot schneiden mit "befriedigend" noch am besten ab, Toptarif und Prizewize bewertet Stiftung Warentest mit "ausreichend".

Fragwürdige Empfehlungen, nicht alle Tarife gelistet

Konkret kritisiert die Stiftung Warentest mehrere Punkte.

  • Wer auf den Vergleichsportalen die Standardsuche nutzt, stößt vorzugsweise auf Gasversorger, die Kunden mit einmaligen Boni locken - und deshalb in der Listung weit vorne landen. Wichtiger als eine solche einmalige Prämie sei allerdings der Gaspreis selber, schreibt die Stiftung Warentest; zumal nicht ausgeschlossen werden könne, dass Anbieter die versprochenen Boni mithilfe des Kleingedruckten umgehen.
  • Vermeintliche Billigversorger erhöhen oftmals im zweiten Vertragsjahr den Gaspreis - darauf würden viele Seiten nicht deutlich genug hinweisen, moniert die Stiftung Warentest.
  • Werbehinweise und Tipps, für die Provisionen gezahlt wurden, fallen auf den Vergleichsportalen nicht immer sofort als solche auf. Die Angebote erscheinen auf Check24 und Verivox als "Kauf-Tipp". Haus-Pilot und Prizewize hingegen verzichten auf getarnte Anzeigen, heißt es in dem Warentest-Bericht.
  • Die Vergleichsportale listen provisionsfreie Angebote in der Standardsuche oft nicht unter den ersten Treffern auf. Allerdings lässt sich dies auf Verivox und Check 24 mit der richtigen Filtereinstellung leicht umgehen.

Anbieter wechseln - Geld sparen

Mit dem Wechsel eines Anbieters können Verbraucher in vielen Fällen mehrere hundert Euro sparen, zeigt ein Vergleich der Stiftung Warentest. So unterscheide sich etwa in Schwerin der Grundversorgungstarif um knapp 700 Euro im Jahr vom Angebot eines alternativen Versorgers, in Berlin um etwa 400 Euro und in München um 330 Euro. Verbraucher könnten außerdem darauf achten, dass Anbieter in Klimaprojekte investieren. Zertifikate wie "Verified Carbon Standard" geben entsprechende Hinweise.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: