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Gamescom:"Metroid: Samus Returns" belebt eine Legende neu

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Der Gameboy-Klassiker "Metroid 2" erhält ein modernes Remake. Nach einigen Stunden mit dem Abenteuerspiel wird deutlich: Das war überfällig.

Von Matthias Huber

Der Durchgang ist zu eng. Egal, wie sehr sich die Spielfigur duckt und zusammenkauert - mit dem wuchtigen Weltraumanzug ist kein Durchkommen. Die Karte, die auf dem unteren der zwei Bildschirme des 3DS eingeblendet wird, zeigt dennoch, dass sich hinter diesem Felsspalt ein größerer Raum befindet. Aber offenbar muss sich der Spieler noch gedulden und später wiederkommen.

Die Heldin des Spiels, Samus Aran heißt sie, nimmt also den rechten, wesentlich breiteren Weg, anstatt sich durch die enge Öffnung zu zwängen. Dort findet sie eine Art Altar, auf dem eine leuchtende Kugel liegt. Als sie die Kugel berührt, erlernt sie eine neue Fähigkeit: "Morphball".

Als Metroid 1986 auf dem NES erschien, begründete dieses Spiel gemeinsam mit seinem Horror-Bruder Castlevania ein eigenes Genre: Metroidvania. Der Kern dieser Spielgattung sind Szenen wie eingangs beschrieben. Die Spielwelt besteht aus einer Serie von Räumen. Immer wieder stößt man auf versperrte Wege. Um weiterzukommen, muss die Spielfigur neue Fähigkeiten lernen oder Gegenstände finden.

Wenn der Spieler denkt, dass er mit seinem erworbenen Wissen oder besserer Ausrüstung in der Lage ist, die Sackgasen zu überwinden, muss er an diese Orte zurückkehren. So erschließt sich nach und nach die ganze Spielwelt. Früher zeichnete man beim Spielen eine Weltkarte auf einen Block, markierte sich Fundstücke und besonders schwere Hindernisse und puzzelte sich so durch.

Bewährtes Spielprinzip + neue Grafik = großer Spaß

"Metroid: Samus Returns" ist das Remake des (großartigen) Gameboy-Spiels "Metroid 2". Karten muss mittlerweile niemand mehr selbst zeichnen, das erledigt die Software. Ein gutes Gedächtnis ist aber immer noch nötig, um sich einzuprägen, wie die einzelnen Räume miteinander verbunden sind. Ebenso wichtig sind gute Reaktionen, um Weltraumforscherin Samus vor feindseligen Außerirdischen zu schützen.

Das bewährte Spielprinzip in Kombination mit aktueller 3D-Grafik und einem Soundtrack, der extra von einem Orchester eingespielt wurde- das reicht eigentlich schon, um den Klassiker neu zu beleben. Die Neugierde auf das, was hinter den versperrten Durchgängen warten könnte, stellt sich schon nach wenigen Minuten wieder ein. Nur eine Frage bleibt: Warum gibt es eigentlich nicht viel mehr Metroidvania-Spiele?

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