Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof wird fünf Warenhäuser weniger schließen als noch zu Wochenbeginn angekündigt. Dank weiterer Zugeständnisse der Vermieter blieben die Warenhäuser in Bayreuth und Erlangen erhalten, erklärte ein Unternehmenssprecher. Ebenfalls geöffnet bleiben demnach die Häuser in Oldenburg, Rostock und Leipzig. Die Zahl der geplanten Filialschließungen bei Deutschlands letztem großen Warenhauskonzern verringert sich damit auf 47. Die Zahl der fortgeführten Häuser steigt auf 82.
Der Gesamtbetriebsrat des Unternehmens hatte am Montag angekündigt, dass 52 der zuletzt noch 129 Warenhäuser geschlossen werden sollen. Dadurch würden "weit über 5000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlieren". Geplant seien auch Flächenreduzierungen und ein Personalabbau in den verbleibenden Häusern und in den Zentralfunktionen. Das Unternehmen selbst sprach von mehr als 4000 Betroffenen.
"Da sind sehr, sehr viele Tränen geflossen", hatte Anja Sabrowski, Mitglied des Betriebsrates am Standort in Gelsenkirchen im WDR berichtet. Als man in einer Telefonkonferenz von den Plänen erfahren habe, sei das "wie ein Schlag in die Magengrube" gewesen.
Für alle Mitarbeiter die von der Kündigung bedroht sind, könne eine Transfergesellschaft eingerichtet werden, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Montagabend in der ARD-Sendung "Hart aber fair".
Die angekündigte Schließung der Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen sowie die Insolvenz von Peek & Cloppenburg setzen die gesamte deutsche Textilindustrie unter Druck.