Fusion von Random House und Penguin:Bertelsmann plant weitere Zukäufe

Der Coup ist perfekt: Bertelsmann fusioniert Random House und Penguin zum Megaverlag. So soll es auch weitergehen, kündigt Vorstandschef Rabe im SZ-Interview an. Weitere Zukäufe könnten folgen, Medien sollen wieder Kerngeschäft werden - ein anderer Konzernbereich wird hingegen umgebaut.

Nach der Fusion seiner Buchsparte Random House mit Penguin plant der Bertelsmann-Konzern weitere Zukäufe. "Ich möchte nicht ausschließen, dass im zweiten Halbjahr die eine oder andere Transaktion kommt," sagte Vorstandschef Thomas Rabe der Süddeutschen Zeitung. Er fügte an: "Wir können in den nächsten drei Jahren mehrere Milliarden Euro einsetzen - in unsere bestehenden Kerngeschäfte und die Wachstumsbereiche Musik, Bildung und Business-Informationen." Die Finanzierung stehe nach dem Verkauf von RTL-Aktien. Bertelsmann wolle sich wieder auf Medien konzentrieren und wachsen. Rabe: "Wir haben uns im Durchschnitt ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent pro Jahr vorgenommen. Nächstes Jahr wollen wir einen Umsatz von etwa 18 Milliarden Euro erreichen, und dann sind die 20 Milliarden auch nicht mehr weit."

Rabe, der seit Anfang 2012 das Unternehmen leitet, betonte: "Medien sind und bleiben das Kerngeschäft von Bertelsmann." Die Dienstleistungstochter Arvato, auf die Rabes Vorgänger Gunter Thielen und Hartmut Ostrowski gesetzt hatte, würde nun umgebaut. Dann sehe man weiter. Ein Börsengang stehe nicht auf der Tagesordnung. Bertelsmann setze auf das Buchgeschäft. "Das Buch hat eine gute Zukunft", sagte Rabe. Random House und Penguin zusammen wollten nun weiter zulegen. Es gebe klare Vereinbarungen für den Fall, dass die britische Mediengruppe Pearson, bisher Eigentümer von Penguin, aus dem gemeinsamen Unternehmen aussteigen wolle. Rabe: "Sie müssen uns dann ihren Anteil zuerst anbieten, und wir können, müssen dann aber nicht kaufen. Außerdem hat Pearson das Recht, einen Börsengang zu verlangen."

Lesen Sie das Interview mit Bertelsmann-Chef Rabe im Wirtschaftsteil der SZ auf Seite 19 und in der Digitalen Ausgabe.

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