Fünf-Euro-Gutschein:Schlecker entschuldigt sich für Datenleck

Schlecker will seine Kunden beschwichtigen: Die Drogeriekette bietet allen, deren Daten im Internet zirkulierten, einen Gutschein über fünf Euro an.

Nach der schlechten Presse, die Schlecker zuletzt im Zusammenhang mit der Leiharbeitsproblematik und angeblich unbezahlten Überstunden hatte, versucht die Drogeriemarktkette die neueste Negativmeldung schnell aus der Welt zu schaffen. Der Filialist entschuldigte sich sich für die Internet-Datenpanne, die Ende der vergangenen Woche bekannt worden war, bei seinen Kunden und kündigte eine Entschädigung an.

´Bild": Schlecker-Kundendaten frei im Internet zugänglich

Schlecker-Filiale in Düsseldorf: Das Datenleck bei der Drogeriemarktkette ist inzwischen geschlossen.

(Foto: dpa)

Kunden sei in einer E-Mail ein Einkaufsgutschein im Wert von fünf Euro als "Kulanzgeste" angeboten worden, sagte ein Unternehmenssprecher in Ehingen (Alb- Donau-Kreis).

Kunden hatten sich gemeldet und nachgefragt, ihre Zahl halte sich aber im Rahmen. "Und die Reaktionen sind verständnisvoll." Das Datenleck sei mittlerweile geschlossen.

Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass Datensätze von 150.000 Schlecker-Online-Kunden im Internet zugänglich waren. Sie enthielten Vor- und Nachnamen, Adresse, E-Mail-Adresse und Kunden-Profil.

"Interner Angriff"

Zudem waren 7,1 Millionen E-Mail-Adressen von Newsletter-Kunden abrufbar. Die Daten lagen auf dem Server eines externen Dienstleisters.

Ein Mainzer Internet-Unternehmer hatte das Leck durch Zufall entdeckt und über bild.de öffentlich gemacht. Der Sprecher betonte, der Zugriff auf die Werbedaten sei "nur über größeres Fachwissen möglich" gewesen.

Schlecker vermutet, dass es zuvor einen "internen Angriff" auf den Server des Dienstleisters gegeben habe und erstattete deshalb Anzeige gegen unbekannt.

Sensible Informationen wie Kontonummern oder Passwörter der Online-Shop-Kunden seien nicht betroffen. Diese Daten lägen nicht bei dem Dienstleister und würden ständig auf Sicherheit geprüft. "Wir sind bemüht, den bösen Leuten immer voraus zu sein", sagte der Sprecher. Für den Dienstleister werde es Konsequenzen geben. Details nannte er nicht.

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