Führungskultur:Wenn der Chef stichelt

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Geschâİftsmann an einem Schreibtisch befragt einen Mann in einem Stuhl PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONL

Demütigung kommt im coolen Start-up genauso vor wie im Führungskreis des Dax-Konzerns.

(Foto: imago/Ikon Images; Montage SZ)

Zurechtweisung, Maßregelung, sarkastische Bemerkungen: Führen durch Demütigen ist in der Arbeitswelt weit verbreitet. Was sind die Folgen, wenn der Vorgesetzte ständig kleine Seitenhiebe verteilt?

Von Alexandra Borchardt

Am meisten hasste er den Montag. Jeden Montag. Das war der Tag mit dem großen Management-Meeting, und irgendjemand war immer dran. Dran sein hieß: Opfer des Chefs sein. Begonnen hatte alles mit dem Wechsel seines Vorgesetzten, erzählte der 43-jährige Versicherungs-Manager, als er schließlich ärztliche Hilfe suchte. Die Spezialität des Neuen sei es gewesen, ihn oder seine Kollegen in großer Runde vorzuführen. "Drücken Sie sich doch ein einziges Mal klar aus", oder "hier muss mal einer durchgreifen und aufräumen" - solche Bemerkungen seien ständig gefallen. "Ich war immer erleichtert, wenn ich nicht dran war, und habe mich dabei ertappt, dass ich zu den subtilen Beschimpfungen begann zustimmend zu nicken", berichtete er.

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