Die Kunden der zusammengebrochenen Kryptowährungsbörse FTX dürfen auf vollständigen Ersatz ihrer Verluste hoffen. Befeuert unter anderem von einer Rally bei Kryptowährungen - darunter auch Solana, ein Token, hinter dem der verurteilte Betrüger und FTX-Gründer Sam Bankman-Fried steht - hat die Firma Milliarden Dollar mehr angehäuft, als sie benötigt, um die Verluste der Kunden aus dem Zusammenbruch im November 2022 zu decken. Damit dürften sie eine vollständige Rückerstattung ihrer Gelder plus Zinsen erhalten. Ein seltenes Ergebnis in einem Konkursverfahren.
FTX schuldet seinen mehr als zwei Millionen früheren Kunden und anderen Gläubigern rund elf Milliarden Dollar. Sobald der Verkauf aller Vermögenswerte abgeschlossen ist, werde die Firma nach eigenen Angaben über 16,3 Milliarden Dollar an Barmitteln verfügen, die sie ausschütten kann. "In jedem Konkursfall ist dies ein unglaubliches Ergebnis", sagte der neue FTX-Chef John Ray.
Leer ausgehen dürften dagegen die Anteilseigner von FTX, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Bei einem Konkurs können die Eigentümer nach US-Recht nichts einfordern, bevor nicht alle Schulden vollständig beglichen sind. Im Fall von FTX haben die US-Aufsichts- und Steuerbehörden aber noch Forderungen, die so hoch sind, dass kein Kapital übrig bleiben dürfte.
FTX hatte im November 2022 Konkurs angemeldet, nachdem Bankman-Fried die Krypto-Handelsplattform des Unternehmens abgeschaltet und die Kontrolle an Insolvenzexperten übergeben hatte. Bankman-Fried wurde später wegen Betrugs verurteilt.