Der Reiseveranstalter FTI sagt alle bei ihm gebuchten Reisen ab. Zehn Tage lang hatte der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach versucht, andere Reiseveranstalter davon zu überzeugen, die bei FTI gebuchte Pauschalreisen ab dem 6. Juli durchzuführen, allerdings ohne Erfolg. Durch die Stornierung aller FTI-Reisen haben die Kunden nun Planungssicherheit und können neue Urlaube bei der Konkurrenz buchen. Alle geleisteten Anzahlungen sowie etwaige Vorauszahlungen bekommen Pauschalreisende vom Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) erstattet.
Dass sich kein anderer Veranstalter fand, der die Buchungen übernimmt, ist wenig überraschend. Noch am Tag der FTI-Pleite hatten zahlreiche Rivalen eigene Angebote auf den Markt gebracht, die sich gezielt an FTI-Kunden richten. Der vorläufige Insolvenzverwalter drückte allen Urlaubern, die tagelang auf Klarheit warten mussten, sein Mitgefühl aus. Man habe sich aber „aus Gründen der Fürsorge, auch für die FTI-Mitarbeiter in Deutschland und in den Zieldestinationen, sehr bewusst dafür entschieden, nicht sofort nach dem Insolvenzantrag alle gebuchten Reisen von FTI stornieren zu lassen“, so Bierbach. Die große Menge an Buchungen sei auch für alle langjährigen Vertragspartner von FTI, vor allem für die Hotels und Transportunternehmen in den Reiseländern, ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, sodass es unerlässlich gewesen sei, Lösungsalternativen zu prüfen.
Was die Zukunft der Tochterunternehmen der FTI Group betrifft, vermeldete Bierbach einen ersten Erfolg: Für die Franchisepartner der Touristik Vertriebsgesellschaft mbH (TVG) konnte eine Lösung gefunden werden. Die Raiffeisen Vertriebs GmbH übernimmt den 50-Prozent-Anteil der FTI und ist damit alleiniger Eigentümer. Damit bleiben die rund 230 TVG-Reisebüros erhalten.