Der Gesundheitskonzern Fresenius geht die größte Übernahme seiner Geschichte ein: Für 5,76 Milliarden Euro will das Unternehmen aus Bad Homburg Quironsalud, den größten privaten Klinikbetreiber Spaniens kaufen.
Verkäufer sind die Beteiligungsgesellschaft CVC sowie das Management von Quironsalud. Stephan Sturm, der erst seit gut zwei Monaten an der Spitze von Fresenius steht, tütet damit seinen ersten großen Deal als Vorstandschef ein. "Zwei in Qualität und Größe führende Unternehmen schließen sich zusammen", sagt Sturm. Der ehemalige Investmentbanker kam 2005 als Finanzchef zu Fresenius und trat Anfang Juli die Nachfolge von Ulf Schneider an, der 2017 die Leitung des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé übernimmt.
Für die Fresenius-Kliniktochter Helios, die bisher nur in Deutschland tätig ist, sei die Übernahme ein wichtiger strategischer Schritt. Die Tochter, die bereits der größte private Klinikbetreiber in Deutschland ist, bekommt dadurch ein zweites Standbein außerhalb der Bundesrepublik und baut ihre Position als größter privater Krankenhausbetreiber in Europa aus. Quironsalud hat 43 Krankenhäuser, 39 ambulante Gesundheitszentren und rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement.
Kartellbehörden müssen noch zustimmen
Die Übernahme soll ab dem kommenden Jahr positiv zum Ergebnis beitragen. Die Kartellbehörden müssen noch grünes Licht für den Deal geben. Fresenius rechnet mit einem Abschluss im vierten Quartal 2016 oder im ersten Quartal 2017. Der letzte große Zukauf von Fresenius fand 2008 statt. Damals übernahm der Konzern das US-Unternehmen APP Pharmaceuticals.