Frankfurt:Hauptziel für Brexit-Banker

Der Finanzplatz Frankfurt profitiert nach neuesten Zahlen der Landesbank Helaba am meisten vom britischen EU-Austritt. "Wir sehen Frankfurt als erste Adresse für die Brexit-Banken", sagte die Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), Gertrud Traud, am Montag. "Das ist keine Vermutung, die wir in den Raum stellen, das ist Fakt." Die Helaba listet in ihrer jüngsten Studie 25 Institute auf, die sich wegen des Brexits entschieden haben, ihr Geschäft in Frankfurt auf- oder auszubauen. "Es gibt keinen anderen Standort in Kontinentaleuropa, für den sich so viele Banken entschieden haben", so Traud. "Frankfurt hängt derzeit Paris ab. Das heißt nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen können." Der bevorstehende Brexit zwingt Banken, die am Finanzplatz London tätig sind, sich umzuorientieren. Denn für Dienstleistungen in der EU benötigen sie ein Standbein in einem EU-Staat. Die Helaba-Volkswirte gehen weiter davon aus, dass mittelfristig mindestens 8000 Finanzjobs in Frankfurt entstehen. Allein die Auslandsbanken, die den Standort Frankfurt verstärken wollen, dürften zwischen 2017 und 2020 ihre Mitarbeiterzahl von 2500 auf 4500 fast verdoppeln. Bis Ende 2020 rechnet die Helaba mit einem Beschäftigungsanstieg von drei Prozent auf 65 000 Mitarbeiter in den Frankfurter Bankentürmen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: