Ma Hongjie, Jahrgang 1963, gilt als renommierter, preisgekrönter Fotograf und exzellenter Beobachter der chinesischen Gesellschaft. Er war früher selbst Arbeiter in einer Fabrik für Traktoren. Später brachte er sich das Fotografieren bei. Mit seinen Bildern aus der Heimat reist er inzwischen durch die Welt, immer wieder auch nach Deutschland.
Mit dem Projekt "Family Belongings" zeigt er ein China im Umbruch, zwischen Arm und Reich, Tradition und Moderne. Ma Hongjie bereiste dafür über Jahre zahllose Regionen Chinas und fotografierte Menschen diverser Ethnien wie Han-Chinesen, Uiguren, Kasachen oder Mitglieder des Volkes der Li. Der Fotograf bat die Menschen, das für sie bedeutendste Eigentum vor ihrer Wohnung zu präsentieren.
Die Aufnahmen zeigen ein Kaleidoskop der chinesischen Lebensrealitäten, die oft nur wenig mit den außerhalb Chinas gängigen Bildern zu tun haben. Schon die Entscheidung, welche Gegenstände die Familien dem Fotografen präsentieren, erlaubt spannende Rückschlüsse darauf, was den Menschen wichtig ist. Die Fotos sind zwischen 2003 und 2014 entstanden.
Im Bild: Meine Jurte, mein Traktor, mein Motorrad - diese kirgisische Familie kampiert im Dorf Simuhana in der Uiguren-Provinz Xinjiang nahe der Grenze zu Kirgisistan. Die Schäfer-Familie besitzt 100 Schafe, zwei Kühe, zwei Pferde, zwei Ochsen, einen Esel und ein Kamel. Die Kinder gehen noch zur Schule.