Forstwirtschaft - Potsdam:Förster holen Tausende Kubikmeter Müll aus den Wäldern

Brandenburg
Illegal entsorgte Säcke voller Dachpappe und weiterem Bauschutt liegen in einem Wald. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Wälder haben einen traurigen Rekord zu verbuchen: Forstwirte entsorgten nach Angaben des Umweltministeriums im vergangenen Jahr 6500 Kubikmeter Elektroschrott, Sperrmüll, Farbeimer und Gartenabfälle aus dem Wald. Das bedeute eine ein Meter hohe und eine ein Meter tiefe Mauer Abfall auf einer Länge von 6,5 Kilometern, hieß es vom Ministerium zur Verdeutlichung am Freitag. Dass Forstwirte viel Arbeitszeit statt für Waldumbau durch Pflanzungen und Waldpflege mit Müllsammeln befasst seien, könne nicht im Interesse der Gesellschaft sein, erklärte Forst- und Umweltminister Axel Vogel (Grüne). Seinen Angaben zufolge hatten die Förster 32 000 Arbeitsstunden dafür aufgebracht.

Gegenüber 2013 hat sich die Müllmenge laut Vogel kontinuierlich um rund ein Fünftel erhöht. Die 2019 gesammelte Müllmenge liegt um 24 Kubikmeter über der von 2018 und 455 Kubikmeter über der von 2017 eingesammelten Menge.

Zunehmend zum Haushaltsmüll kämen laut Ministerium in den letzten Jahren auch asbesthaltige Baustoffe, verunreinigte Gemische aus Bau- und Abbruchabfällen und Dachpappen dazu. Diese seien besonders teuer in der Sortierung und Entsorgung. Vor allem die berlinnahen Landkreise, kreisfreien Städte und Abfallzweckverbände hätten mit diesen Problemen zu kämpfen.

Alle Gebührenzahler müssten für die Taten einiger skrupelloser Müllsünder aufkommen, kritisierte Vogel. Der kürzlich durch das Umweltministerium verschärfte Bußgeldkatalog für illegale Müllentsorgung sei deshalb ein wichtiger Schritt, um diese Umweltzerstörer zur Verantwortung zu ziehen.

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