Forstwirtschaft - Erfurt:Trockenheit schmälert 2019 die Saatguternte im Wald

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Gemischter Laub- und Nadelwald wächst am Rennsteig im Thüringer Wald. Foto: arifoto UG/Archivbild (Foto: dpa)

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Erfurt (dpa/th) - Die Trockenheit im vergangenen Jahr hat auf die Ernte von Baumsamen in Thüringens Wäldern durchgeschlagen. So habe es bei heimischen Eichenarten einen Totalausfall gegeben, informierte die Landesforstanstalt am Dienstag in Erfurt. Bei Hainbuche, Roteiche und Wildobst sei die Erntemenge zwar erfreulich. Doch insgesamt beklagen die Forstleute eine geringe Qualität des neuen Saatguts. Die Samen seien wegen der Trockenheit teils notreif geworden und oftmals etwa durch Pilze am Boden verdorben. Deswegen wird eine geringe Keimkraft befürchtet.

"Bei der aus Nordamerika stammenden Roteiche lohnte sich die Ernte mit über einer Tonne Saatgut, welches ausschließlich für den Eigenbedarf Verwendung findet", konstatierte Thüringenforst-Vorstand Volker Gebhardt. Geerntet wurden auch Samen von Douglasie und Weißtanne. 2018 hatten sehr viele Eicheln heimischer Arten gesammelt werden können, so dass der jüngste Ernteausfall bei diesen Bäumen vorerst zu verkraften sei, hieß es.

Um Schäden etwa durch Borkenkäfer und Trockenheit auszugleichen sowie den Waldumbau auch mit Blick auf den Klimawandel voranzutreiben, sind junge Bäume nötig. Dafür erntet Thüringenforst Saatgut in ausgewählten Beständen, bereitet es auf und zieht in der staatlichen Forstbaumschule Breitenworbis (Eichsfeld) neue Bäumchen. Anerkannt für die Ernte von Forstsaatgut sind den Angaben nach 0,7 Prozent der rund 550 000 Hektar Wald im Freistaat. Dort werden regelmäßig 15 bis 20 Baum- und Straucharten beerntet und so im Schnitt 35 Tonnen Saatgut pro Jahr gewonnen. Die Landesforstanstalt strebt eine Zulassung für weitere Waldstücke zur Ernte von Baumsamen an. Dafür sind aber nur gesunde Bäume in bestimmten Lagen geeignet.

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